Milchsommernacht 2006 in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel

"Angesichts der bestehenden strukturellen Überschüsse auf dem europäischen Milchmarkt, der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik sowie der zunehmenden Internationalisierung und Liberalisierung des europäischen Milchmarktes sind weitere strukturelle Anpassungen bei Milcherzeugern und Molkereien notwendig", erklärte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (12. Juli) im Rahmen der Milchsommernacht 2006 in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel.

Minister Hauk begrüßte als Gäste und Gesprächspartner im Rahmen der Veranstaltung den rumänischen Minister für Landwirtschaft, Forsten und ländliche Entwicklung, Gheorghe Flutur , den Minister für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Dr. Christian von Boetticher, Frau Elisabeth Jeggle , Mitglied des Europäischen Parlaments, Herrn Eberhard Hetzner , Vorstandsvorsitzender des Milchindustrieverbands sowie weitere Vertreter aus Politik, milchwirtschaftlichen Verbänden und Molkereien.

"Trotz aller erforderlichen Maßnahmen dürfen wir die Anpassungsfähigkeit der Molkereien und Milcherzeuger nicht überfordern", betonte Hauk. Dies müsse insbesondere bei den WTO-Verhandlungen Berücksichtigung finden. Den ersten Überlegungen der EU-Kommission, aufgrund der Absatzprobleme auf dem Buttermarkt den Butterinterventionspreis noch stärker als im Zuge der Agrarreform schon beschlossen, abzusenken, erteilte der Minister eine Absage.

"Die derzeitige Milchquotenregelung darf keinesfalls nochmals verlängert werden. In der anstehenden Halbzeitbewertung der Agrarreform 2008/2009 sollte die EU-Kommission ein klares Zeichen für das Ende der Milchquotenregelung setzen", forderte Hauk. Nach fast 30 Jahren Milchquotenregelung erschwere diese durch hohe Kosten für den Erwerb von Milchquoten den weiteren Strukturwandel. "Hier handelt es sich um Geld, das den Milcherzeugern für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Fortentwicklung ihrer Betriebe fehlt", so Minister Peter Hauk.

Milcherzeuger und Molkereien sollten sich rechtzeitig darauf einstellen, dass die Milchmengenregelung nicht mehr länger durch den Staat, sondern durch die Marktpartner selbst erfolgen müsse.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum