Nationalpark Schwarzwald

Minister Bonde: „Unser Nationalpark bringt Menschen die Natur näher und entwickelt sich gut“ / Karlsruhe ist erste Patenstadt des Nationalparks

Minister Alexander Bonde (Mitte), Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, (links) und Dr. Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Nationalpark-Rats, (rechts) unterzeichnen die Patenschaftsurkunde (Foto: Jan Potente).
Minister Alexander Bonde (Mitte), Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, (links) und Dr. Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Nationalpark-Rats, (rechts) unterzeichnen die Patenschaftsurkunde (Foto: Jan Potente).

Vor fast genau einem Jahr hatten zehntausend Besucherinnen und Besucher den ersten Nationalpark des Landes Baden-Württemberg mit einem großen Fest am Ruhestein offiziell begrüßt. Seitdem hat sich in dem neuen Großschutzgebiet jede Menge getan, das Interesse von Besucherinnen und Besuchern ist riesig, Führungen sind auf Wochen hinaus ausgebucht. Beim diesjährigen Frühlingsfest im Nationalpark Schwarzwald zum Start in die zweite Naturerlebnis-Saison hat Naturschutzminister Alexander Bonde eine sehr positive Bilanz gezogen.

„Der Nationalpark Schwarzwald ist ein Naturschutzprojekt von bundesweiter Bedeutung. Schon heute lassen sich im Großschutzgebiet die Unterschiedlichkeit von ursprünglicher Natur und Kulturwald sowie spektakuläre Naturereignisse und eine spannende Artenvielfalt hautnah erleben. Unser Nationalpark bringt den Besucherinnen und Besuchern die Natur und deren Prozesse näher und leistet so wertvolle Naturschutzarbeit. Die Wälder zwischen Plättig und Alexanderschanze sind längst ein beliebtes Ziel für Gäste aus aller Welt geworden. Die Besucherzahl im Nationalparkzentrum am Ruhestein hat sich schon im Gründungsjahr des neuen Nationalparks mehr als verdoppelt, die Rangerinnen und Ranger sind ständig im Einsatz – das zeigt, wie groß das Interesse an diesem jungen Großschutzgebiet ist“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Donnerstag (14. Mai) beim Auftakt der zweiten Nationalpark-Saison in Herrenwies (Landkreis Rastatt).

Tourismus, Führungen und Wildnispädagogik – Vielfalt im Großschutzgebiet

Der Besucheransturm sei enorm, freute sich der Minister. Die Zahl der Gäste im jetzigen Nationalparkzentrum am Ruhestein habe sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit rund 26.000 Menschen mehr als verdoppelt. Alleine am Lotharpfad seien an Spitzentagen mehr als 2.200 Besucherinnen und Besucher unterwegs gewesen. „Viele Menschen möchten die wilden Schönheiten des Nationalparks Schwarzwald erleben. Besonders freut mich, dass die Nachfrage der Schulen enorm gestiegen ist – das Wildnispädagogik-Team des Nationalparks ist auf Wochen komplett ausgebucht“, sagte der Minister. Bonde wies darauf hin, dass der Nationalpark Schwarzwald ein vielfältiges Veranstaltungs-Programm anbiete – im Jahresprogramm 2015 sind alleine mehr als 300 öffentlich zugänglichen Führungen, Veranstaltungen und Vorträgen enthalten. Zusätzlich könnten individuelle Touren und Veranstaltungen gebucht werden.

Minister Bonde und OB Mentrup unterzeichnen Patenschaftsurkunde

Minister Bonde gab am Tag des Saisonstarts 2015 die erste Patenstadt des Nationalparks bekannt und unterzeichnete gemeinsam mit dem Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Zusammenarbeit. Die Stadt Karlsruhe und die Nationalparkverwaltung wollen sich vor allem in den Bereichen Naturschutzarbeit und Tourismus intensiv austauschen. „Auch bei der großen Aufgabe, den Nationalpark verkehrlich optimal einzubinden, kann Karlsruhe sicher wertvolle Erfahrungen einbringen“, so Bonde. Nationalparkleiter Wolfgang Schlund freute sich sehr über die Initiative der benachbarten Großstadt. „Karlsruhe kann für uns ein Tor zur Welt sein – über unsere internationalen Gäste und Kontakte zu Nationalparks in anderen Ländern haben wir viele wichtige Anknüpfpunkte.“

Den großen Besucheransturm zu bewältigen und gleichzeitig den Prozessschutz im Blick zu behalten, sei eine der vielen Herausforderungen, die die junge Verwaltung im spannenden Aufbauprozess meistern müsse, so der Minister. „Viele weitere kleinere und größere Meilensteine – vom Fund der Zitronengelben Tramete bis zur ersten Gebietsgliederung und Zonierung – finden sich auch im ersten Jahresbericht des Nationalparks, den wir heute veröffentlichen“, so Bonde. Besonders bewährt habe sich die starke Einbindung der Region, lobte der Minister. Die sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Nationalparkrat und die engagierte Unterstützung des Beirats sei vorbildlich. „Auch die umliegenden Gemeinden haben diesen Schatz in ihrer Mitte längst entdeckt: Auf der großen Tourismusmesse CMT im Januar in Stuttgart haben sie sich erstmals gemeinsam als Nationalparkregion präsentiert – das hat auch überregional für Aufsehen gesorgt und einen wirklich starken Eindruck gemacht“, sagte Bonde.

Am Ruhestein entsteht bis 2018 neues Besucherzentrum

„Seit dem Start des Nationalparks Schwarzwald hat die junge Nationalparkverwaltung mit mittlerweile rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits unheimlich viel auf den Weg gebracht“, sagte Bonde. Ein besonders wichtiges Projekt sei das neue Besucherzentrum, das unter Federführung des Landesbetriebs Vermögen und Bau bis 2018 am Ruhestein entsteht. „Das Besucherzentrum wird ein besonderes Highlight im Nationalpark. Es wird der Hauptanlaufpunkt für unsere Gäste sein“, sagte der Minister. Derzeit arbeitet das Nationalparkteam gemeinsam mit Architekten und Gestaltern intensiv an der Detailplanung – Ende 2016 / Anfang 2017 soll Baubeginn sein. „Auch die Planungen für das kleine Infozentrum in Herrenwies laufen bereits“, sagte Nationalparkleiter Schlund. „Noch in diesem Jahr soll die erste Ranger-Station in Tonbach eingeweiht werden, künftig sollen unsere Gäste mehrere solche Anlaufstellen im Gelände haben“, so Schlund weiter.

Ein besonders aufregendes Jahr haben auch die ersten Junior-Rangerinnen und Junior-Ranger des Nationalparks Schwarzwald hinter sich – 50 Kinder und Jugendliche, die auch schon bei der feierlichen Eröffnung vor einem Jahr dabei waren. In den vergangenen Monaten sind die jungen Pioniere regelmäßig auf Entdeckungsreise im Schwarzwald gegangen und durften dort viel Wissen, vor allem aber ganz wertvolle Erfahrungen sammeln. „Wer den Kindern und Jugendlichen einmal bei einer dieser Touren begegnet ist, der weiß, dass Nachhaltigkeit viel mehr ist als ein Schlagwort für Sonntagsreden: nämlich ganz konkret die Verantwortung für unsere Natur, die Begeisterung für die wilden Schönheiten unserer Wälder zu verstehen, weiterzugeben und für die kommenden Generationen zu bewahren“, sagte Bonde abschließend.

Hintergrundinformationen:

Am 1. Januar 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald als erster Nationalpark Baden-Württembergs gegründet. Mit einer Größe von 10.062 Hektar zieht er sich im nördlichen Schwarzwald entlang der Schwarzwaldhochstraße auf den Höhen zwischen Plättig und Alexanderschanze. Im Nationalpark nimmt sich der Mensch so weit wie möglich zurück und lässt der Natur ihren Lauf. Besucherinnen und Besucher des Nationalparks Schwarzwald haben die Chance, weitgehend unbeeinflusste natürliche Prozesse zu beobachten und zu erleben.

Informationen sind unter www.schwarzwald-nationalpark.de sowie unter
www.mlr-bw.de abrufbar. Auf der Internetseite des Nationalparks ist auch der soeben veröffentlichte erste Jahresbericht abrufbar.


Zur Bilderstrecke Saisonstart im Nationalpark 2015