Weinbau

Minister Hauk: Gute Aussichten auf den Weinherbst 2007

"Der Weinbau in Baden-Württemberg braucht sich nicht zu verstecken, unsere Winzer erzeugen Weine von hohem Niveau. Das Jahr 2007 führte mit seiner äußerst günstigen Aprilwitterung zur frühesten Rebblüte- und lese seit Beginn der Weinsberger Aufzeichnungen im Jahre 1945", betonte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (5. September) bei der Herbstpressekonferenz des Weinbauverbandes Württemberg in Bretzfeld-Adolzfurt im Hohenlohekreis. "In der Summe ist mit einem sehr guten Herbst 2007 zu rechnen. Württemberg kann mit dem Jahrgang 2007 die erfolgreiche Vermarktung des heimischen Weins fortsetzen", fügte der Minister hinzu.

Für den Jahrgang 2007 sei es auch erstmals möglich Erträge aus Flachlagen und Steillagen im Rahmen der Höchstertragsregelung zu saldieren. Durch die Saldierungsmöglichkeit sei eine zusätzliche Unterstützung für die Betriebe gegeben, die unter großen Mühen und hohem Aufwand Steillagen bewirtschaften, bei gleichzeitiger Reduktion des bürokratischen Aufwands.

"Die guten Aussichten auf den Weinherbst 2007 werden aber durch die anstehende Reform der Weinmarktordnung getrübt. Die Vorstellung der EU-Kommission passen nicht zu unseren Vorstellungen guter Weinbaupolitik", sagte Hauk. Hierzu bestehe erheblicher Diskussionsbedarf. Neben dem Erhalt der traditionellen Anreicherungsmöglichkeiten, gelte es, die bestehenden Herkunftsbezeichnungen weiterhin zu schützen. Außerdem müssen die Unterscheidung von Qualitäts- und Tafelwein und der Anbaustopp beibehalten werden. Die nicht marktorientierte Maßnahme der Destillation von Wein solle abgeschafft und die Mittel zur Schaffung nationaler Weinbudgets eingesetzt werden. "Dafür wird sich Baden-Württemberg auch weiterhin mit Nachdruck im Rahmen der Reform der Weinmarktorganisation einsetzen", erklärte der Minister.

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Europäische Kommission in den Verträgen mit den überseeischen Weinbauregionen alle Formen der Anreicherung zulässt und die in Mitteleuropa traditionelle und bewährte Form der Anreicherung einschränken bzw. teilweise verbieten will", stellte Peter Hauk dann fest. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die Arbeit an Qualität und Markt sollten im Mittelpunkt der Reform stehen, nicht die Weiterführung von Entsorgungsstrategien oder die Umsetzung von Ausstiegsszenarien.

"Was wir brauchen sind umsetzbare Regelungen ohne bürokratische Hürden. Im Land sind wir hier beim Weinfonds vorangegangen", erläuterte Hauk. Im Jahr 2007 sei erstmals die Flächenabgabe für den Deutschen Weinfonds auf der Basis der Daten der Weinbaukartei der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinberg und dem Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg erhoben worden. Die Zentralisierung der Erhebung habe einerseits zu einer Kostenreduktion und Effizienzsteigerung und andererseits zu einer Entlastung der Kommunen geführt, außerdem sei der bürokratische Aufwand verringert worden.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum