Insekten

Minister Hauk übernimmt Schirmherrschaft für Insekt des Jahres 2007 - die Ritterwanze  

Das Kuratorium "Insekt des Jahres" hat in Berlin die Ritterwanze Lygaeus equestris zum Insekt des Jahres 2007 gewählt und den baden-württembergischen Minister für Ernährung und Ländlchen Raum, Peter Hauk MdL, als Schirmherr für dieses Tier gewonnen. Baden-Württemberg ermöglicht mit der Schirmherrschaft die Herausgabe eines Faltblatts durch das Kuratorium, das tiefere Einblicke in die faszinierende Welt der Ritterwanzen und ihrer Verwandten gewährt.

"Die Wahl des Kuratoriums fiel dieses Jahr erstmals auf ein Tier mit einem zweifelhaften Ruf in der Öffentlichkeit - zu Unrecht", erklärte Minister Hauk. Ein Blick in die Welt der Wanzen eröffne faszinierende Fakten: Weltweit gehören über 40.000 Arten zu dieser Insektengruppe, die seit über 140 Millionen Jahren unseren Planeten auf allen Kontinenten besiedeln. Wanzen hätten nicht nur Land und Luft, sondern mit den Wasserläufern, Stabwanzen, Rückenschwimmern und Wasserskorpionen sehr erfolgreich auch das nasse Element erobert. Dabei saugen nur die wenigsten Wanzenarten auf unserer Erde menschliches oder tierisches Blut. Die überwiegende Mehrheit sind friedliche Pflanzenliebhaber, die sich mit ihrem Saugrüssel an Pflanzensäften laben, oder leben von anderen Insekten.

Unter den Wanzen gibt es schreiend bunte Exemplare - nicht nur in den bekannt farbenfrohen Tropen, auch in Mitteleuropa, genauso wie unscheinbare braune oder schwarze Vertreter. Gerade die Ritterwanze ist durchaus ein ansehnliches Exemplar: Es ist rund einen Zentimeter groß, in zeitloses rot-schwarz gekleidet und mit einem aparten kreuzförmigen Muster auf dem Rücken, das an die Kreuzritter früherer Zeiten erinnert und dem Tier den Namen gab. Ein besonderer Blickfang ist der auffällige weiße Punkt auf den Flügeln. Mit diesen Farben und Mustern könnte die Ritterwanze ein Trendsetter in der menschlichen Modewelt sein. Sie lebt gerne auf Pflanzen wie der Schwalbenwurz, dem Frühlings-Adonisröschen oder anderen giftigen Pflanzen. Sie findet sich in wärmeren Gebieten häufig auf Trockenrasen, in lichten Wäldern, an Gebüschen oder auf Ruderalflächen, nutzt aber zur Überwinterung auch gerne Steinriegel, Steilwände oder Wälle.

Durch die Wahl der Ritterwanze erhofft sich Minister Hauk zusammen mit dem Kuratorium eine bessere Akzeptanz für die häufig verkannte und zumeist wenig beachtete Insektengruppe der Wanzen, die durch die Ernennung zum Insekt des Jahres und die damit verbundene Publicity mindestens für ein Jahr in das Licht der Öffentlichkeit rückt.

In Baden-Württemberg leben rund 600 Wanzenarten, unter ihnen auch die Ritterwanze, die in Baden-Württemberg nicht als gefährdet gilt.

Das "Insekt des Jahres" wird seit 1999 jährlich von einem Kuratorium "Insekt des Jahres", dem namhafte Insektenkundler und Vertreter wissenschaftlicher Gesellschaften und Einrichtungen angehören, aus zahlreichen Vorschlägen ausgewählt. Verantwortliche Organisation ist das Deutsche Entomologische Institut in Müncheberg. Seit 2005 wird das Insekt des Jahres für Deutschland und Österreich proklamiert. Die Wahl soll dazu dienen, viele - zumeist zu Unrecht bestehende - Vorurteile gegenüber Insekten auszuräumen und auf deren Gefährdung aufmerksam zu machen.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum