Verbraucherschutz

Minister Hauk: "Vorsicht bei Last-Minute-Shopping im Internet"

"Gerade in der Vorweihnachtszeit boomt der Handel im Internet. Stressgeladene Verbraucher schätzen den Einkauf unabhängig von Ladenöffnungszeiten und Wochentagen. Die Vorteile liegen auf der Hand, 'Stöbern' von den eigenen vier Wänden aus, einfaches Bestellen per Mausklick und bequeme Lieferung nach Hause. Doch das Online-Shopping birgt Sicherheitsrisiken, die nicht außer Acht gelassen werden sollten", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister, Peter Hauk MdL, am Freitag (19. Dezember) in Stuttgart. Deshalb sollten Verbraucher Anbieter und Angebote genau prüfen und persönliche Daten nur dann bekannt geben, wenn diese für das Geschäft unbedingt notwendig sind. „Dann ist der Einkauf im Internet eine sichere Alternative zum hektischen Trubel in der Stadt.“

Seriosität des Online-Händlers prüfen

Ob ein Unternehmen tatsächlich seriös ist, lässt sich in erster Linie über die Identität und Anschrift des Anbieters prüfen, die auf der Internetseite leicht auffindbar und verständlich sein muss. Seriöse Anbieter stellen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen Kaufbedingungen und Widerrufsrechte beziehungsweise Kündigungsfristen verständlich dar. Hilfreich bei der Einschätzung eines Anbieters sind bei Online-Auktionen Bewertungsprofile oder Gütesiegel. Die Initiative D21, ein Zusammenschluss von 200 Mitgliedern aus Politik und Wirtschaft, empfiehlt eine Reihe von Gütesiegeln, deren Verwender Qualitätskriterien einhalten müssen. Mehr Informationen dazu unter www.internet-guetesiegel.de.

Artikelbeschreibung genau prüfen

"Internetkäufer sollten sich nicht von schönen Worten blenden lassen. Wichtig ist, dass die Ware deutlich abgebildet und umfassend und logisch beschrieben ist. Unklarheiten sollten vor dem Online-Kauf geklärt werden", so Minister Hauk .

Persönliche Daten zurückhaltend preisgeben

Besonders wichtig ist eine verschlüsselte Verbindung, wenn persönliche Daten eingegeben werden. Diese sind an der Adresse "https://" oder an einem Schlosssymbol in der Browserleiste erkennbar. Auch die Wahl eines sicheren Passwortes ist wichtig. Es muss mindestens aus acht Zeichen, kombiniert aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, bestehen. Das Passwort sollte nie einen Bezug zur eigenen Person haben, da es sonst leicht zu erraten ist. Zudem sollte der Verbraucher nur die Daten angeben, die unbedingt notwendig sind, damit der Vertrag zustande kommt. So genannte 'Pflichtfelder' sind meist mit einem Sternchen gekennzeichnet. Vorsicht ist vor allem bei der Preisgabe der Bankverbindung geboten. Sie sollte nur dort angegeben werden, wo es zwingend notwendig ist. Seriöse Online-Händler fragen vertrauliche Daten niemals per Email, über einen Link oder ein Formular ab.

Jeder Verbraucher hat die Möglichkeit, die Weitergabe seiner Daten zu verweigern, entweder, indem er auf Formularen Entsprechendes ankreuzt oder die Einwilligung zur Weitergabe streicht. Vor Phishing (Datenklau) kann sich der Verbraucher außerdem schützen, wenn er die Adresse des gewünschten Online-Händlers immer direkt in die Adresszeile des Browsers hineinschreibt.

Sichere Zahlungsmethoden wählen

Als sichere Zahlungsweisen gelten Kauf auf Rechnung oder per Nachnahme. Kundenfreundlich und einfach ist auch das Verfahren, per Lastschrift zu bezahlen. Das Missbrauchsrisiko ist gering, da ungerechtfertigten Abbuchungen widersprochen werden kann. Allerdings teilt der Verbraucher dem Anbieter seine Kontodaten mit. Geraten diese in die falschen Hände, könnten auch unerwünschte Abbuchungen erfolgen. Sehr weit verbreitet ist im Internet ebenfalls die Bezahlung per Kreditkarte. Sofern der Verbraucher bei der Zahlung keine Unterschrift/schriftliche Zustimmung zur Bezahlung abgegeben hat (dies ist bei der Zahlung der Fall), kann er der Abbuchung später widersprechen, wenn etwas schief gelaufen ist. Ein Missbrauch der Kreditkartendaten ist allerdings auch hier möglich. Die Daten sollten daher unbedingt verschlüsselt übertragen werden und der Verbraucher sollte darauf achten, seine Kreditkartendaten nur vertrauenswürdigen Instituten anzuvertrauen. Seriöse Unternehmen nennen ihre vollständige Adresse und eine Hotline/Kontaktdaten für Probleme und Beschwerden. "Der Verbraucher sollte außerdem regelmäßig seine Kreditkarten-Kontoauszüge überprüfen, damit er bei Unregelmäßigkeiten sofort reagieren und sein Konto sperren kann", betonte Minister Hauk .

Viele Auktionshäuser bieten Treuhänder und eigene Zahlungssysteme für die Überweisung an. Dabei wird der Kaufpreis erst an den Händler ausgezahlt, wenn der Käufer den Eingang der Ware meldet. Besonders bei einem hohen Kaufwert ist dieses Vorgehen empfehlenswert. Ein Bargeld-Transferservice ist keine geeignete Zahlungsmethode.

Versand- und Lieferbedingungen überprüfen

"Bei Kauf von Internetwaren müssen Mehrwertsteuer, Service-Gebühren und Versandkosten im genannten Preis enthalten sein. Bei Anbietern außerhalb der Europäischen Union können Zölle und Steuern den Preis erheblich in die Höhe treiben", erklärt Hauk .

"Der Kauf im Internet ist eine angenehme Einrichtung für die Verbraucher und ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt für die Unternehmen. Mit etwas Aufmerksamkeit und einem gesunden Maß an Vorsicht eine empfehlenswerte Alternative zum herkömmlichen 'Shopping'", so der Minister.

Sollten dennoch Probleme beim Internet-Einkauf auftreten, bietet die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. (www.vz-bawue.de) Hilfestellung und Beratung an. Als Beratungsstellen insbesondere bei grenzüberschreitenden Problemen innerhalb von Europas steht die eCommerce-Verbindungsstelle Deutschland bei der Europäischen Verbraucherorganisation Euro-Info Verbraucher e. V. in Kehl (www.ecommerce-verbindungsstelle.de) zur Verfügung.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum