"Das Bioenergiedorf Mauenheim ist ein vorbildhaftes Projekt für die nachhaltige Entwicklung im Ländlichen Raum", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Samstag (18. November) in Immendingen-Mauenheim (Landkreis Tuttlingen), bei der offiziellen Einweihung des ersten Bioenergiedorfes in Baden-Württemberg.
"Wir müssen die Herausforderungen der künftigen Energieversorgung offensiv angehen. Zentrale Voraussetzungen hierzu sind die konsequente Nutzung der regionalen Rohstoffe und die Schonung endlicher Ressourcen. Der Ländliche Raum erhält dabei eine herausragende Funktion als Energielieferant. Die sprunghaft steigenden Preise für Rohstoffe führen uns drastisch vor Augen, welche Chancen gerade auch der Ländliche Raum hier bietet", betonte der für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Baden-Württemberg zuständige Minister Hauk.
Baden-Württemberg nehme im Bereich der stofflichen und energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe bundesweit eine Spitzenposition ein. Mit dem Biomasse-Aktionsplan habe die Landesregierung einen klaren Fahrplan definiert. "Beim Klimaschutz müssen wir jetzt handeln, nicht nur reden", betonte Minister Hauk mit Blick auf die schleppenden Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz in Nairobi. Wie Klimaschutz in der Praxis erfolgen sollte, ist in Mauenheim zu sehen", so der Minister.
Beim Konzept des Bioenergiedorfes wird die Abwärme einer Biogasanlage für die Wärmeerzeugung des gesamten Dorfes genutzt. Zusätzliche Wärme stellt eine Holz-Hackschnitzelheizung mit 900 Kilowatt zur Verfügung. Die Wärmeverteilung erfolgt durch ein vier Kilometer langes Nahwärmenetz. Die Investitionen dafür wurden durch das Land Baden-Württemberg, im Rahmen des Förderprogramm Energieholz Baden-Württemberg, unterstützt. Zusätzlich liefern verschiedene Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von über 150 Kilowatt klimafreundlichen Strom. Insgesamt produziert der Ort Mauenheim inzwischen mehr als die vierfache Strommenge des eigenen Strombedarfs.
"Mit einem Anteil von deutlich über 60 Prozent steuert die Bioenergie den Löwenanteil der erneuerbaren Energie von rund 7 Prozent der Energiemenge im Land bei. Diesen Anteil wollen und müssen wir weiter ausbauen", erklärte Minister Peter Hauk.
Hintergrundinformation:
Bis zum Jahresende werden in Baden-Württemberg rund 440 Biogas-Anlagen mit mehr als 70 Megawatt elektrischer Leistung Ökostrom in die Netze einspeisen. Durch die Holzenergieförderung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum konnten mit rund 14 Millionen Euro bislang 206 Holzhackschnitzel-Heizanlagen mit einer Gesamtleistung von 135 Megawatt thermischer Leistung unterstützt werden.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum