Verbraucherschutz

Minister Hauk zu den anstehenden Weihnachtseinkäufen  

Minister Hauk sieht noch immer dringenden Handlungsbedarf beim Schutz von Kindern vor nicht sicherem Spielzeug und Informationsbedarf für die anstehenden Weihnachtseinkäufe und fordert die Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb auf, speziell beim Kauf von Spielzeug zu Weihnachten auf Nummer sicher zu gehen und Spielwaren mit einem unabhängigen und zertifizierten Prüfsiegel wie dem GS-Zeichen zu kaufen.

"Die am Mittwoch (12. Dezember) von der Verbraucherzentrale veröffentlichten Zahlen über die mangelnden Qualitäts- und Sozialstandards in der Spielwarenbranche sind alarmierend. Wenn von 288 befragten Unternehmen nur 49 bereit sind, sich Fragen über Herkunft und Verarbeitung ihrer verkauften Ware zu stellen, ist dies äußerst unzufriedenstellend. Wir können auf politischer Ebene nur Erfolg im Kampf gegen unsicheres Spielzeug haben, wenn die Wirtschaft mit uns an einem Strang zieht", sagte der baden-württembergische Verbraucherschutzminister, Peter Hauk MdL, am Samstag (15. Dezember) in Stuttgart.

"Die Unternehmen sollten stärker als bisher ihrer Verantwortung gerecht werden und die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen bei Spielzeug und Gebrauchsgegenständen gewährleisten sowie dies kontrollieren und dokumentieren, einschließlich der Rückverfolgbarkeit", betonte Minister Hauk. Beim Treffen der Verbraucherschutzminister der Länder am 5. Dezember 2007 in Brüssel hat der Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz Minister Peter Hauk seine Forderungen den für Verbraucherschutz zuständigen Kommissaren der Europäischen Union Dr. Meglena Kuneva und Markos Kyprianou erläutert und die bereits im September erhobenen Vorwürfe gegen den laschen Umgang mit unsicherem Spielzeug aus China wiederholt.

Darüber hinaus setzte er sich, gemeinsam mit seinen Kollegen aus den Ländern, bei den für Verbraucherschutz zuständigen Kommissaren dafür ein, dass für die Sicherheit von Spielzeug eine Art europäisches Konformitätszeichen analog dem deutschen GS-Zeichen eingeführt werden soll. Das GS-Zeichen („Geprüfte Sicherheit“) dient dazu, die in einer besonderen Prüfung festgestellte Sicherheit des Spielzeugs deutlich zu machen und diese Information den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu vermitteln. "Wir haben bei den Kommissaren einen erneuten Vorstoß für ein einheitliches Siegel unternommen und werden nicht müde, dies erneut zu versuchen", so der Minister.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich beim Kauf an Qualität und Kennzeichnung orientieren und nicht in letzter Minute versuchen noch ein gutes Schnäppchen zu machen. "Wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, muss der Qualitätsaspekt klar im Vordergrund stehen. Die Händler werden aufgerufen, Kunden aktiv über Vor- und Nachteile der ausgesuchten Ware zu informieren und sie auf mögliche Risiken hinzuweisen", so der Minister im Hinblick auf die bevorstehenden Weihnachtseinkäufe.

In Jahr 2007 haben sich Rückrufaktionen von gesundheitsschädlichem Spielzeug insbesondere aus China gehäuft. Der aktuelle Jahresbericht des europaweiten RAPEX-Schnellwarnsystems berichtet über eine Beanstandungsquote von 48 Prozent bei Erzeugnissen mit Herkunft China. Gesundheitliche Risiken der betroffenen Erzeugnisse waren unter anderem erhöhte Bleigehalte, ablösbare und verschluckbare Kleinteile von Spielzeug, erhöhter Übergang von gesundheitsschädlichen Weichmachern aus Spielwaren und Babyartikeln, die mit den Schleimhäuten des Mundes in Berührung kommen sowie erhöhte Abgabe von krebsauslösenden Azofarbstoffen .

Die Überwachung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen in Baden-Württemberg funktioniere, erklärte Hauk. Die Zahlen aus dem Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg aus dem Jahr 2006 belegen aber nach wie vor das Vorkommen der gesundheitsbedenklichen Weichmacher ( Phthalate ) in Bedarfsgegenständen .

So wurden in 40 Prozent der untersuchten 130 Proben (Spielzeugfiguren, Puppen, Schwimmhilfen, Masken, Taucherbrillen etc.) diese zum Teil als schädlich für die Fortpflanzungsfähigkeit eingestuften Weichmacher festgestellt.

Im Jahr 2006 wurden 373 Textil- und Lederproben untersucht: In 10 Prozent der Proben (Karnevalkostüme, Ledergürtel, Ledergeldbörsen, Schildmütze, Handtuch) war die Verwendung von verbotenen krebserzeugenden Azofarbstoffen nachweisbar. Außerdem waren in 31 von 261 untersuchten Proben sensibilisierende, also möglicherweise allergieauslösende Dispersionsfarbstoffe enthalten.

Die Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachung nimmt auch in den kommenden Jahren Produkte, insbesondere Spielwaren aus China, besonders unter die Lupe. Entsprechend risikoorientierte Untersuchungsprogramme, wie sie seit Jahren in Baden-Württemberg durchgeführt werden, sorgen für mehr Transparenz und Sicherheit.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum