Minister Peter Hauk im Gespräch mit baden-württembergischen Bierbrauern in Bräunlingen  

"Baden-Württemberg verfügt über eine vergleichsweise dichte Struktur an mittelständischen Brauereien. Bezogen auf die Brauereidichte bilden wir, neben Bayern, mit 170 Braustellen die Spitze in Deutschland. Hohe Qualität und gute Tradition sind für die heimischen Brauereien die Grundlage für ihren Erfolg. Die Anerkennung durch den Verbraucher ist der Beweis." Dies sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (23. November) im Rahmen seines Treffens mit dem Vorstand des Verbandes Privater Brauereien Baden-Württemberg und Vertretern von Brauereien aus dem Bodenseekreis in der Löwenbrauerei Kalb in Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis).

Als Abnehmer des heimischen Braugetreides seien die Brauereien außerdem wichtige Partner der Landwirtschaft. "Auf ihrer engen regionalen Bindung beruht ihre hohe Attraktivität, ihr positives Image und ihre starke Vertrauensbasis bei den Marktpartnern und Verbrauchern", betonte Minister Hauk.

Im Bereich der Diskussion um die Erhöhung der Biersteuer konnte der Minister erst einmal Entwarnung geben. "Baden-Württemberg hat sich massiv gegen die Pläne der EU-Kommission zur Anhebung der Biersteuer gestellt. Eine solche Erhöhung ist weder vertretbar noch akzeptabel. Dies würde für die Brauereien erhebliche Kostensteigerungen bei den Rohstoffen aber auch im Energiesektor bedeuten", erklärte der Minister. Von einer Steuererhöhung wären besonders die kleinen und mittleren Brauerein, die nicht die Möglichkeit hätten durch interne Rationalisierungsmaßnahmen Kostensteigerungen aufzufangen, betroffen gewesen. Aus diesem Grund habe Baden-Württemberg Anfang November 2006 die vorgesehene Steuererhöhung im Bundesrat abgelehnt.

"Konzepte für eine langfristige Sicherung des Qualitätsanbaus bei Gerste und Hopfen sind notwendig. Über eine konzentrierte Aktion mit allen an der Wertschöpfungskette beteiligten, mit dem Ziel der Änderung aller Lieferverträge und deren Konditionen sowie den Qualitätsstandards, ist nachzudenken", so Hauk.

Neben der Qualität der Rohstoffe und einer traditionellen Herstellung spiele aber auch eine professionelle Vermarktung eine große Rolle. "Im Hinblick auf die zunehmende Globalisierung und den steigenden Konkurrenzdruck sind Brauereien mit neuen Ideen, Geschäftssinn und einem hohen Maß an Kundenorientierung gefragt", erklärte Minister Hauk. Der Kunde wolle heute bei einem Brauereibesuch nicht nur sehen, sondern auch erleben wie Bier gebraut wird. Dies biete, gerade für traditionelle klein- und mittelständische Brauereien die Möglichkeit, sich ein zweites Standbein aufzubauen.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum