Landwirtschaft

Mitgliederversammlung des Landesbauernverbandes in Leinfelden-Echterdingen

"Die Agrarmärkte sind starken Veränderungen unterworfen. Mit drei weltweiten Trends müssen wir uns auseinander setzen: Globalisierung, Liberalisierung der Märkte und damit verbunden ein Rückzug der Agrarpolitik aus der Stützung einzelner Marktbereiche. Diesen Entwicklungen können wir uns nicht entziehen, sondern wir müssen sie aktiv mitgestalten. Nur so können wir erreichen, zukünftig auf der Gewinnerseite zu stehen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (19. Juni) bei der Mitgliederversammlung des Landesbauernverbandes in Leinfelden-Echterdingen (Landkreis Esslingen).

Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Landwirtschaft in Baden-Württemberg, in Deutschland und Europa stärker als bisher von den Weltmärkten geprägt sein wird. "Für die baden-württembergischen Landwirte bedeutet dies, dass sie mit anderen Erzeugerregionen direkt konkurrieren. Die Wettbewerbsfähigkeit wird maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe entscheiden", ergänzte Hauk. Eine Abschottung der Märkte sei heute nicht mehr denkbar. Daher sei es unabdingbar, die Produktion an den Marktgegebenheiten auszurichten. Verarbeiter wie Erzeuger stünden dabei in einer gemeinsamen Verantwortung.

"Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe stärken und Marktchancen konsequent nutzen . Weltweit gesehen ist die Landwirtschaft auch in Zukunft ein Wachstumssektor. Unsere Stärken müssen wir gezielter einsetzen. Die deutsche Landwirtschaft muss im internationalen Vergleich die Konkurrenz nicht scheuen", erklärte Minister Hauk. Gerade im produktionstechnischen Bereich, bei der Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel, den Erfahrungen im überregionalen Absatz sowie der Markt- und Kundennähe habe das Land große Vorteile.

"Die Vorteile der heimischen Produktion müssen noch transparenter werden. Qualität, Frische und gleichzeitig Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaft sind zentrale Punkte und müssen noch stärker in das Bewusstsein der Verbraucher gerückt werden", ergänzte Hauk. Aufgrund der strukturellen und standortbedingten Besonderheiten werde es den landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg nicht immer gelingen, die Kostenführerschaft einzelner Marktsegmente zu übernehmen. Durch die Nähe zu den Märkten bestünden aber Möglichkeiten, an einem wachsenden Segment der Qualitätsproduktion und Qualitätsführerschaft teilzuhaben.

"Leider wird in der aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussion die ökonomische Dimension des Agrargewerbes und der Landwirtschaft unterschätzt. Die deutsche Landwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen ist ein bedeutender Wirtschaftszweig mit 4,5 Millionen Arbeitskräften und 550 Milliarden Euro jährlichem Produktionswert", betonte Hauk. Die Landwirtschaft sei einer der produktivsten Wirtschaftszweige überhaupt. Allein in den letzten zehn Jahren sei die Arbeitsproduktivität um fast 100 Prozent gestiegen.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum