Modellprojekt

Modellprojekt 'Digitale Dividende' zur Nutzung von Funkinternet auf Basis von Radiofrequenzen offiziell gestartet

"Den Bürgern im Ländlichen Raum muss der Zugang zu schnellen Internetverbindungen auf breiter Basis ermöglicht werden. Der Nutzung von Rundfunk- und Fernsehfrequenzen kommt dabei eine wichtige Rolle zu", erklärte der für den Ländlichen Raum zuständige Minister, Peter Hauk MdL, im Rahmen der Eröffnung des technischen Versuchs 'Digitale Dividende' am Montag (29. Juni) im Schlosshof von Bopfingen–Baldern (Ostalbkreis).

Über freie Rundfunk- und Fernsehfrequenzen können via Funktechnologie bis zu sieben Megabit pro Sekunde (Mbit/s) schnelle Internetverbindungen bereitgestellt werden. Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) testet dies nun gemeinsam mit der Firma Vodafone in rund 100 Testhaushalten in den Gemeinden Bopfingen und Unterschneidheim. Minister Hauk gab hierzu den offiziellen Startschuss.

"Das Projekt 'Digitale Dividende' gibt einen wichtigen Impuls für die Entwicklung der Regionen im Ländlichen Raum. Für die Testhaushalte bedeutet dies eine schnelle und komfortable Auffahrt auf die bestehenden Datenautobahnen", betonte Hauk.

Der technische Versuch in Bopfingen und Unterschneidheim ist bis 2010 angelegt und erfährt die volle Unterstützung der Landesregierung. "Ziel der Landesregierung ist es, den Bürgern flächendeckend und im ganzen Land schnelle Internetverbindungen zur Verfügung zu stellen. Der Versuch 'Digitale Dividende' ist ein wichtiger und ambitionierter Meilenstein hierfür", führte der Minister weiter aus.

Untersucht werden in den nächsten 12 Monaten die technische Reichweite, aber auch potentielle Beeinträchtigungen bei der Verbreitung von Digitalem, Terrestrischen Fernsehen (DVB-T) und Kabelfernsehen. Auch mögliche Störungen von Funkmikrofonen sollen ermittelt werden.

Der technische Versuch, den die LFK im Auftrag der Landesregierung unter Schirmherrschaft des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum sowie des Wirtschaftsministeriums und unter Beteilung der Bundesnetzagentur durchführt, wird begleitet von einer Nutzerstudie und umfangreichen technischen Untersuchungen auch zur Störproblematik. Eingebunden sind unter Federführung der LFK neben Sendern und Kabelnetzbetreibern auch Mikrofonhersteller und Sendenetzbetreiber.

Hintergrundinformation:

Mit dem Umstieg von Rundfunk und Fernsehen von der Analog- auf die Digitaltechnik werden große Teile des bisher für die terrestrische Verbreitung von Rundfunk und Fernsehen benötigten Frequenzbereiche frei. Als 'Digitale Dividende' wird gemeinhin die Nutzung dieser frei werdenden Frequenzbereiche für andere Zwecke bezeichnet.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum