Einweihung

Neue Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg eingeweiht

„Mit der heutigen Einweihung wird ein wichtiger Eckpunkt in der langen Geschichte um die Verlagerung der Landesanstalt für Schweinezucht von Forchheim nach Boxberg markiert. Wir sind glücklich und dankbar, dass die neue Einrichtung in Boxberg wegweisend für die Schweinehaltung ist und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Standorts Baden-Württemberg leistet. Mit der baulichen und fachlichen Konzeption sind wir einmalig in Europa. Unser Ziel ist es, dieses Pfund für die Stärkung der Wettbewerbskraft unserer Landwirte sowie der gesamten Infrastruktur gewinnbringend einzusetzen.“ Mit diesen Worten brachten der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk, und der Staatsekretär im baden-württembergischen Finanzministerium, Gundolf Fleischer, ihre Freude über die neue Landesanstalt für Schweinezucht im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) am Montag (18. Juni) zum Ausdruck.

"Die Schweinehaltung bildet für die landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg eine wichtige Einkom­mensquelle und bietet nach wie vor ein erhebliches Wachstumspotential für die baden-württembergische Landwirt­schaft," so Landwirtschaftsminister Hauk. Im globalen Markt für Schweinefleisch sind neben den ökonomischen Rahmenbedingung, die Vorgaben des Tier- und Umweltschutzes sowie des Verbraucherschutzes von enormer Bedeutung.

Um auf die Fragestellungen in diesen zentralen Bereichen der Schweinehaltung kompetent und ideologiefrei Auskunft geben zu können, wurde in der neuen Einrichtung eine zweigeteilte Bauweise – in konventioneller und alternativer Art - die sich über alle Produktionsbereiche erstreckt, realisiert. Zwei getrennte Herden und deren Nachkommen werden dort in verschiedenen Stallsystemen gehalten. Im Bildungs- und Wissenszentrum können somit praxisorientierte Versuche unter verschiedenen Haltungs- und Fütterungsbedingungen durchgeführt werden. Es werden Entwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse aufgegriffen und beurteilt, um durch mehr Know-how die Wettbewerbsfähigkeit baden-württembergischer Schweinehalter zu stärken.

„Das Bauprojekt hat ein Gesamtvolumen von über 21 Millionen Euro“, erläuterte Finanzstaatsekretär Fleischer weiter. „Es ist somit das größte Einzelprojekt im Geschäftsbereich des Ministeriums für Ernährung und Ländlicher Raum. Auf dem weiträumigen über 16,4 Hektar großen Areal entstand in Boxberg ein einmaliges landwirtschaftliches Zentrum. Neben den Schwerpunkten Ferkelerzeugung, Ferkelaufzucht und Ferkelmast umfasst das Programm auch die Leistungsprüfung bei Schweinen. Der Verwaltungsbereich, dem für die überbetriebliche Ausbildung eine bauliche Einheit mit Lehrsälen, Baulehrschau und Internat angegliedert ist, rundet das Programm ab. Mit einer Nutzfläche von über 11.800 m² und einer Stallkapazität von annähernd 3.600  Plätzen ist das Zentrum bundesweit einmalig. Dies sind gute Voraussetzungen dafür, dass der in Fachkreisen exzellente Ruf der Forchheimer Anstalt hier am Standort Boxberg untermauert und mit weiteren Schwerpunkten noch gesteigert werden kann.“

„Das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg ist Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis.“ Im Grundsatz bestehe folgende Aufgabenteilung: Die Wissenschaft (Universitäten, Hochschulen) leistet die Grundlagenforschung, die Landesanstalt erarbeitet und erprobt Umsetzungsvarianten dieser Erkenntnisse in die Praxis. "Um die verschiedenen Themenbereiche in ihrer Gesamtheit bearbeiten zu können, ist die Vernetzung mit kompetenten Partnern zwingend notwendig ," betonte Hauk. Bereits in der Planungsphase des Bildungs- und Wissenszentrums bestand eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern Schweinezuchtverband Baden-Württemberg, Schweinegesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg sowie Spezialberatern der Landwirtschaftsämter und der Regierungspräsidien. Die neue Einrichtung wurde als Kompetenzzentrum konzipiert mit dem Ziel, Lösungen für Haltungsbedingungen aufzuzeigen, die ein hohes Maß an tiergerechter Haltung sowie Schutz der Umwelt erwarten lassen, gleichzeitig eine wirtschaftliche Produktion ermöglichen und Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf der Erzeugerebene nachvollziehbar aufzuzeigen. Das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab von der Zucht über die Erzeugung bis zur Vermarktung, Schlachtung und Zerlegung.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum