Europa

Neue LEADER-Aktionsgruppen in Baden-Württemberg bekannt gegeben

"Die ländlichen Regionen im Land stehen vor großen Herausforderungen. Demographischer Wandel, Globalisierung und Sicherung beziehungsweise Anpassung der Infrastruktur sind nur einige der zentralen Themenfelder, denen sich die Kommunen aktiv annehmen müssen. Das EU-Programm LEADER ist ein wichtiges Werkzeug, um gemeinsam mit lokalen Aktionsgruppen diesen Veränderungsprozess zu gestalten. Das Land setzt entsprechend hohe Erwartungen in die LEADER-Strategie ", betonte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (14. Dezember) im Neuen Schloss in Stuttgart anlässlich der Bekanntgabe von insgesamt acht LEADER-Fördergebieten in Baden-Württemberg für die neue Förderperiode 2007 - 2013.

Im Rahmen einer Feierstunde unter Beteiligung einer Vielzahl von Vertretern der Regionen, des Landtages und des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zeigte sich Minister Hauk erfreut über die von den LEADER-Aktionsgruppen (LAG) vorgelegten Entwicklungskonzeptionen. "Alle ausgewählten Bewerber haben interessante Themenfelder aufgegriffen, die in den nächsten sechs Jahren mit über 30 Millionen Euro EU-Mittel unterstützt werden können. Hinzu kommen Fördermittel des Landes aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ( ELR ) und der Landschaftspflegerichtlinie ( LPR ). Durch zusätzliche kommunale Gelder stehen damit rund 60 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln im Programmzeitraum zur Verfügung.

Das Programm LEADER verfolgt konsequent einen basisorientierten Ansatz ( Bottom-Up ). Das bedeutet, dass allein die Akteure in den Projektgebieten entscheiden, welche Vorhaben auf der Grundlage der rechtlichen Vorgaben umgesetzt werden sollen. "Dies ist eine große Chance für die Regionen, gleichzeitig aber auch eine große Verantwortung für die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppen. Die Erfahrungen aus der vergangenen Förderperiode LEADER+ haben gezeigt, dass alle Beteiligten offen sind für neue Strategien und neue Themenfelder. Lassen Sie uns diesen guten Weg weitergehen", ergänzte der Minister.

Hintergrundinformationen zum Programm:

LEADER steht für "Liaison entre actions de développement de l´économie rurale “, demnach für Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.

Die bisherige Gemeinschaftsinitiative LEADER+ ist seit 2007 als einer von vier Förderschwerpunkten in den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes ( ELER ) eingebettet. LEADER ist damit Teil eines sogenannten Mainstreamprogramms , das in Baden-Württemberg mit dem Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2007 - 2013 ( MEPL ) umgesetzt wird.

Auf der Grundlage des von der EU-Kommission am 21. November 2007 genehmigten Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2007 - 2013 ( MEPL ) hat das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum eine Auswahl der zu fördernden LEADER-Aktionsgruppen getroffen. Mit der Urkundenübergabe durch Minister Peter Hauk werden acht Aktionsgruppen in die Förderung aufgenommen. Dies sind die LEADER-Aktionsgruppen Brenzregion , Limesregion, Mittlerer Schwarzwald, Nordschwarzwald, Südschwarzwald, Oberschwaben, Neckar-Odenwald-Tauber und SüdWestAlb . Eine vollständige Liste der LEADER-Gemeinden ist als Anlage beigefügt.

Entscheidend in der LEADER-Förderung sind die Lokalen Aktionsgruppen. Diese haben jeweils eine integrierte gebietsbezogene Entwicklungsstrategie ausgearbeitet. Im Mittelpunkt dieser lokalen Entwicklungsstrategien soll die Förderung beispielhafter Initiativen für die Entwicklung des ländlichen Raumes stehen. Zur Umsetzung der Strategien gehören insbesondere naturschutzrelevante Projekte zur Erhaltung des natürlichen Erbes und solche Vorhaben, die die Bemühungen des Landes zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen und insbesondere zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs unterstützen beziehungsweise den Herausforderungen des demographischen Wandels im Ländlichen Raum Rechnung tragen. Außerdem werden in LEADER nationale und EU-weite Kooperationsprojekte gefördert.

Die Gruppen bilden für die nächsten sechs Jahre verbindlich definierte Gebiete, die im Wege des " Bottom-Up-Ansatzes " eigenverantwortlich Projekte initiieren und durchführen. Eine Förderung ist nur in diesen Gebieten möglich. Der Rahmen dessen, was in LEADER möglich ist, wird durch den Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2007 - 2013 ( MEPL ), die ELR-Richtlinie und die Landschaftspflegerichtlinie geregelt.

LEADER knüpft an die Gemeinschaftsinitiative LEADER+ an. Insgesamt standen für LEADER+   in Baden-Württemberg für die Förderperiode von 2000 bis 2006 gut zehn Millionen Euro an Fördermitteln von der EU zur Verfügung. Das Land stellte zusätzlich mehr als 10 Millionen Euro bereit. Gefördert wurden damit 385 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 40 Millionen Euro in fünf Fördergebieten Brenzregion , Hohenlohe-Tauber, Oberschwaben, Nordschwarzwald und Südschwarzwald.

Nähere Informationen sind auch im Internet verfügbar:

www.leader.baden-wuerttemberg.de .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum