Klimaschutz

Parlamentarischer Abend zum Thema 'Mit Wald und Holz aus der Klimakrise'

"Die Wälder in Deutschland entziehen der Atmosphäre jährlich rund 40 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Dies entspricht rund 15 Prozent der gesamten Emission an Kohlendioxid in Deutschland. Rund die Hälfte des gespeicherten Kohlenstoffs wird jedes Jahr durch die Holzernte entnommen. Der gebundene Kohlenstoff wird zu hohen Anteilen in den Produkten aus Holz oder Papier gespeichert. Wälder und Holz sind dadurch wichtige Senken für Kohlendioxid", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (5. März) bei einem parlamentarischen Abend in der Landesvertretung in Berlin zum Thema 'Mit Wald und Holz aus der Klimakrise'. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat und dem Deutschen Holzwirtschaftsrat durchgeführt.

"Wald und Holz leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid. Nach einer Berechnung aus den neunziger Jahren sind in Holz- und Papierprodukten 665 Millionen Tonnen Kohlenstoff im Durchschnitt 30 Jahre gespeichert", ergänzte Hauk. Die gegenwärtige Funktion der Wälder als Kohlenstoffsenke könne sich aber beispielsweise durch Stürme, Waldbrände, Insektenkalamitäten oder dem Einfluss von Klimaextremen ins Gegenteil verwandeln. Der Wald werde dann zur Kohlendioxidquelle. Deshalb müsse durch eine vorausschauende Waldbewirtschaftung die Widerstandsfähigkeit der Wälder gestärkt werden.

Aber nicht nur Extremereignisse könnten dramatischen Einfluss auf die Senkenfunktion des Waldes haben. Je älter und vorratsreicher die Wälder werden, desto geringer werde der Holzzuwachs und desto geringer ihre Senkenleistung. "Es kann nicht sein, dass gerade die Länder und Waldbesitzer, die in den letzten Jahrzehnten vorratsreiche und gepflegte Mischwälder aufgebaut haben, nun befürchten müssten, dass ihnen Nachteile aus dem Verzicht auf eine großflächige Kahlschlagswirtschaft entstehen könnten", warnte Minister Hauk. Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck MdB, verlangte in diesem Zusammenhang, dass die Leistungen der deutschen Forst- und Holzwirtschaft ausreichend honoriert werden müssten.

Der Minister appellierte an den Bund und die Länder gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um die finanziellen Folgen des Klimawandels für den Wald und die Waldbewirtschaftung abzupuffern. Hierzu könnten Mittel aus dem Handel mit Emissionszertifikaten in einen Waldklimafonds fließen. Aus ihm könnten die Risiken des Klimawandels abgesichert und Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel finanziert werden.

Wenn es der Forst- und Holzwirtschaft sowie der Papierindustrie zusätzlich gelänge mehr und noch langlebigere Produkte zu erzeugen, könnten die Kohlendioxidemissionen weiter reduziert beziehungsweise hinaus gezögert werden. Zusätzlich könnten Holzprodukte andere Werkstoffe, zu deren Herstellung ein hoher und damit Klima belastender Energieaufwand erforderlich ist, ersetzen.

"Eine intelligente Nutzung von Holz ist zunächst die stoffliche Verwendung und danach die energetische Nutzung. Dadurch werden fossile Energieträger ersetzt und so die Kohlendioxidemissionen zusätzlich reduziert", hob Minister Hauk hervor.  

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum