Spaß im Urlaub für Mensch und Tier

Die Urlaubszeit ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Die ganze Familie freut sich auf ein paar freie Tage und die bevorstehende Urlaubsreise. Leider wird immer wieder bei der Urlaubsplanung nicht daran gedacht, dass auch das Haustier zur Familie gehört und ebenso wichtig wie die Reservierung des eigenen Hotelzimmers, auch die Organisation eines guten Urlaubsplatzes für das Haustier ist.

Jedes vernachlässigte oder ausgesetzte Tier ist Eines zu viel. An Parkplätzen oder an Zäunen angebunden oder irgendwo "vergessen", werden noch immer viele Tiere einfach ihrem Schicksal überlassen. Sie sind verlassen und werden den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt und bekommen weder Futter noch Wasser. Ausgesetzte Exoten können häufig in unseren Breiten nicht überleben. Auf sich selbst gestellte Tiere können auch eine Gefahr für Wildtiere, wie beispielsweise junge Rehe, Hasen und Bodenbrüter, werden.

Deshalb sollte sich jeder, der sich über die Anschaffung eines Tieres Gedanken macht, im Klaren darüber sein, welche Verantwortung er damit übernimmt. Wer ein Tier nicht dauerhaft oder artgerecht unterbringen und versorgen kann, sollte auf die Anschaffung von Haustieren verzichten.

Wer eine kostengünstige Alternative für die Unterbringung seines Haustiers sucht, kann zum Beispiel die Heimtierbetreuung auf Gegenseitigkeit in Anspruch nehmen. Dies stellt eine Möglichkeit dar, wenn Sie Ihr Tier nicht mit auf die Urlaubsreise mitnehmen können. Bis Mitte September 2006 läuft beispielsweise die Urlaubsaktion des Deutschen Tierschutzbundes e.V. "Nimmst du mein Tier – nehm' ich dein Tier" ( www.tierschutzbund.de , Stichwort "Urlaubsaktion"). Bei dieser Aktion betreuen Tierhalter und -freunde ihre Tiere gegenseitig während des Urlaubs. Die Tierschutzvereine, die Mitglied beim Deutschen Tierschutzbund e.V. sind, helfen im Rahmen dieser Aktion bei der Vermittlung von Urlaubsplätzen für Heimtiere. Teilnehmen kann auch, wer lediglich einen Betreuungsplatz anbietet oder für sein Tier einen Betreuungsplatz sucht. Diese Aktion eignet sich auch für Menschen, die ausprobieren möchten, ob sie für die dauerhafte Betreuung eines Tieres in der Lage sind.

Haustiere könnten in Tierpensionen oder beispielsweise bei geeigneten Verwandten, Bekannten oder Nachbarn untergebracht werden. Eventuell kann auch der Zoofachhandel Auskunft geben, wo ein Tier vorübergehend untergebracht werden kann. Dies ist die richtige Lösung, damit Tier und Besitzer den Urlaub genießen können. Ein Tier auszusetzen, ist in jedem Fall der falsche Weg, da es immer eine bessere Alternative gibt.

Doch es muss nicht nur die Überlegung der Unterbringung des Tiers zu Hause in Betracht gezogen werden. Zahlreiche Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern, Pensionen, Hotels und Bauernhöfe freuen sich auch über Gäste mit Haustieren. So kann es beispielsweise auch mal Urlaub mit dem Hund in hundefreundlichen Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Hotels in Deutschland und anderen europäischen Ländern sein.

Wer sein Tier auf Reisen, insbesondere ins Ausland mitnehmen möchte, sollte folgendes zum Tierschutz und zur Tiergesundheit zu beachten:

Vor Reiseantritt immer Informationen über die bestehenden Regelungen des Urlaubslandes einholen. Gerne informieren auch die Veterinärämter des Heimatkreises.  

Bei Reisen innerhalb der EU und einigen den Mitgliedsstaaten gleichgestellten Ländern ist grundsätzlich eine gültige Tollwutimpfung, ein Heimtierausweis - erhältlich beim praktizierenden Tierarzt - und eine eindeutige Kennzeichnung des Tieres durch einen Mikrochip oder eine Tätowierung erforderlich. Für Reisen in Nicht-EU-Länder (Drittland) sind die Bestimmungen rechtzeitig vor Reisebeginn bei der jeweiligen Botschaft zu erfragen. Zusätzlich ist zu beachten, dass auch Deutschland für die Wiedereinreise Bedingungen stellt, die abhängig vom Tollwutstatus des einzelnen Landes sind.

Auch für Tiere können Hitze und schwüles Wetter eine Belastung darstellen. Hunde sind bei Hitze noch gefährdeter als Menschen, da sie nicht schwitzen können. Sie können sich lediglich durch Hecheln oder indem sie sich in kühlem Wasser tummeln, abkühlen. Daher stets reichlich Flüssigkeit anbieten. Hunde sollten aufgrund der hohen Temperaturen niemals im Sommer allein im abgestellten Auto und noch dazu mit geschlossenen Fenstern gelassen werden.  

Bei Reisen mit Bus, Bahn, Flugzeug oder Schiff sollten Sie sich rechtzeitig nach den Bestimmungen der Verkehrsgesellschaften erkundigen.  

Viele Menschen neigen dazu, Tiere aus dem Urlaub mitzubringen. Sei es als Souvenir oder aus Mitleid. Das Ministerium rät dringend davon ab, "Findelkinder" aus dem Urlaub mit nach Deutschland zu bringen. An Flughäfen werden Reisende immer häufiger gebeten, Tiere mit nach Deutschland zu bringen. Wer dieser Bitte nachkommt, sollte sich bewusst darüber sein, dass mögliche Konsequenzen, bei auftretenden Schwierigkeiten mit der Einhaltung der Einreisebestimmungen, zu tragen sind.

Wer dennoch mit dem Gedanken spielt, ein Tier aus dem Urlaubsland mit nach Deutschland zu bringen, sollte sich über die Bestimmungen zur Ausfuhr von Tieren informieren. Diese ist je nach der dortigen Tollwutsituation unterschiedlich geregelt. Ebenso gelten für Welpen unter drei Monaten gesonderte Bestimmungen, da diese noch nicht geimpft werden können.

Neben der Tollwut können Hunde und Katzen aus warmen Urlaubsländern auch andere Krankheiten haben, die aufgrund der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Deutschland bisher kaum oder nur wenig vorkommen. Diese Krankheiten sind dem Tier nicht immer sofort anzusehen, können aber einen hohen tierärztlichen Behandlungsaufwand und hohe Kosten nach sich ziehen. Manchmal müssen diese Tiere sogar eingeschläfert werden.

Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum rät deshalb: Wer sich gerne ein Haustier anschaffen und dabei Gutes tun möchte, sollte dies in einem der zahlreichen Tierheime in Baden-Württemberg tun: Dort warten sehr viele Tiere auf ein neues Zuhause. Informationen dazu gibt es auch bei den über 90 Tierschutzvereinen in Baden-Württemberg ( www.landestierschutzverband-bw.de ).

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum