Spatenstich für landesweite Pilotanlage in Burgrieden

"Die Substitution von Erdgas durch Biogas und die Einspeisung in vorhandene Netze ist keine graue Theorie mehr. Der Bau dieser Anlage markiert eine neue Stufe beim Ausbau der Bioenergie in Baden-Württemberg", sagte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (13. Juni) in Burgrieden (Landkreis Biberach) beim Spatenstich einer Biogasanlage mit angeschlossener Gasaufbereitung.

"Die Nutzung biogener Gase ist zentraler Bestandteil der Biomassekonzeption des Landes Baden-Württemberg. Dabei spielt die optimale Nutzung mit einem hohem Wirkungsgrad eine entscheidende Rolle. Überall wo keine optimale Wärmenutzung vor Ort möglich ist, kann deshalb die Einspeisung eine Option für die Zukunft sein", ergänzte Hauk. Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung bei der Biogaserzeugung gilt es neue Wege und Lösungen zu finden. Dazu gehöre zum einen eine verlässliche Partnerschaft zwischen der Landwirtschaft und der Energiewirtschaft, wie sie an diesem Beispiel praktiziert werde. In Baden-Württemberg habe sich die installierte elektrische Leistung von Ende 200 5 bis Anfang 200 7 auf 100 Megawatt nahezu verdoppelt, Inzwischen sind über 500 Anlagen in Betrieb, die durchschnittliche elektrische Leistung ist auf rund 200 Kilowatt angestiegen. Neue Anlagen werden inzwischen deutlich größer geplant und haben eine durchschnittliche Leistung von rund 400 Kilowatt.

"Aktiver Klimaschutz heißt aktive Steigerung der Energieeffizienz. Energieeffizienz bedeutet aber, dass wir das nachwachsende, aber dennoch begrenzte Bioenergiepotenzial möglichst umfassend ausnutzen müssen. Hierzu brauchen wir Pioniere. Nur in einer Partnerschaft zwischen Energiewirtschaft und Landwirtschaft kann die Einspeisung von Biogas erfolgreich stattfinden", ergänzte der Minister.

Die Landesregierung habe sich mit dem Biomasseaktionsplan Baden-Württemberg "Nachwachsende Rohstoffe als Zukunftsmotor" im März 200 6 zum Ausbau der stofflichen und energetischen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen bekannt. Der Biomasse-Aktionsplan ergänze die Konzepte des Landes zur Energieversorgung, zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung. Bei der Umsetzung des Aktionsplans steht der ökologisch und ökonomisch sinnvolle Einsatz der Biomasse im Mittelpunkt. "Biomasse nimmt in Baden-Württemberg unter den erneuerbaren Energien eine Spitzenstellung ein. Der Anteil an den erneuerbaren Energien beläuft sich auf rund 70 Prozent", betonte der Landwirtschaftsminister.

Schwerpunkte für Baden-Württemberg werden im Bereich Bioenergie bei der Nutzung von Holz und Biogas gesehen. Die Landesregierung sieht insbesondere angesichts der Entwicklungen auf den Energiemärkten in der Produktion und Einspeisung von Biomethan ins Gasnetz große Chancen und Vorteile, wobei eine möglichst effiziente Nutzung zum Beispiel mit Kraft-Wärme-Kopplung im Vordergrund stehen müsse.

Zusatzinformation:

Die Biogasanlage wird durch die Bioenergie Laupheim GmbH & Co. KG betrieben, die Gasaufbereitung erfolgt in einem Pilotprojekt der EnBW Forschung gemeinsam mit der Erdgas Südwest. Insgesamt sollen 2,8 Millionen Kubikmeter Biogas als Erdgasersatz eingespeist werden. Das erzeugte Gas wird alle Normen für Erdgas einhalten und ist für den Verbraucher identisch wie fossiles Erdgas. Neben der Gasaufbereitung wird ein Teil des Gases auch vor Ort verstromt und als elektrische Energie in das Netz eingespeist. Die anfallende Restwärme wird für den Produktionsprozess benötigt.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum