Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besuchte Reutlinger Tierheim

"Der Tierschutz ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Dazu leisten die Tierschutzvereine einen unverzichtbaren Beitrag. Das Tierheim Reutlingen ist ein herausragendes Beispiel für engagierte Tierschutzarbeit", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (2. August) in Reutlingen.

"Gerade zum Beginn der Urlaubszeit ist es wichtig, die Bürger über Gefahren im Zusammenhang mit der Mitnahme von Tieren aus dem Ausland zu informieren. Herrenlose Tiere aus südlichen Ländern sind häufig krank, was nicht nur zu hohen Behandlungskosten, sondern auch zu Gesundheitsgefahren für Menschen und einheimische Tiere führen kann", erklärte Gurr-Hirsch. Das Spektrum reiche von Hautpilzerkrankungen über langwierige Infektionskrankheiten bis hin zu Tierseuchen, wie beispielsweise der Tollwut. Hier habe es in den letzten Jahren immer wieder entsprechende Fälle durch mitgebrachte Hunde gegeben. Tierärzte berichten außerdem immer öfter über das Auftreten exotischer Krankheiten in Deutschland.

Ein besonderes Problem sei das massenhafte Mitnehmen von Tieren im Rahmen sogenannter Tierschutzinitiativen, häufig auf mehr oder weniger illegale Weise. "Lassen Sie sich nicht von zweifelhaften Tierschützern als sogenannte "Flugpaten" zur Mitnahme von Tieren missbrauchen. Tiere, die nicht im privaten Reiseverkehr mitgeführt werden, unterliegen besonderen Einreisebestimmungen. Die Umgehung der Vorschriften durch Tarnung der Transporte als privater Reiseverkehr ist illegal", betonte die Staatssekretärin.

Der Vorsitzende des Landesverbandes, Gerhard Käfer, sagte, dass das Mitnehmen von Straßentieren aus dem Ausland nach Deutschland das grundsätzliche Problem der vielen herrenlosen Katzen und Hunden in den Urlaubsländern nicht löse. Langfristig erfolgreich sei nur der Aufbau und die Unterstützung der aktiven Tierschutzarbeit vor Ort. Viele Tiere aus dem Ausland, würden früher oder später wegen Krankheiten, unerwünschtem Verhalten oder weil die Besitzer der Tiere überdrüssig werden, in Tierheime abgegeben.

Tierärzte klagen außerdem zunehmend über dubiose Hundehändler, die Welpen aus östlichen Ländern massenhaft zu Billigpreisen in Deutschland verkaufen. "Tiere sind keine Ware. Sie können nicht nach dem "Geiz ist Geil"-Prinzip angeschafft werden. Welpen, die zu früh vom Muttertier getrennt wurden, die noch keinen ausreichenden Impfschutz haben, die nicht an Menschen gewöhnt sind und auch noch die Strapazen des Transportes erleiden müssen, sind kein Schnäppchen. Ich appelliere an Sie als Tierfreunde – kaufen Sie keine Tiere aus dem Kofferraum, mit unklarer Herkunft und zweifelhaften Papieren", warnte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.

Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Reutlingen, Herbert Lawo, ergänzte, dass viele Tiere aus solchen spontanen Billigkäufen verhaltensauffällig seien. Jeder der sich für ein Tier interessiere, könne sich vorab beim örtlichen Tierschutzverein informieren. Die Tierheime klären nicht nur fachkundig über die Bedürfnisse der verschiedenen Heimtierarten auf, sondern freuen sich auch über jeden Interessenten, der in der Lage ist, einem Hund oder einer Katze ein geeignetes Zuhause zu bieten.

Weitere Informationen zu diesem Thema sind unter www.reutlinger-tierschutz.de und www.tierschutzbund.de zu finden.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum