Naturschutz

Staatssekretärin Gurr-Hirsch: „Kinder müssen die Natur mit Kopf, Herz und Hand erleben und verstehen“

„Wir müssen bei vielen Kindern frühzeitig der Naturentfremdung entgegenwirken. Daraus kann bei Heranwachsenden die Bereitschaft entstehen, Verantwortung für eine intakte Natur zu übernehmen und sich umweltfreundlich zu verhalten“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (4. September 2010) anlässlich eines Besuchs des Ferienprogramms in Gemmingen (Landkreis Heilbronn). Viele Menschen würden in einer ausschließlich urbanen Welt leben und arbeiten. Zahlreiche Kinder würden ohne jeden Bezug zur Natur aufwachsen. Demgegenüber seien Kinder oft mit modernster Technik vertraut. Der Umgang mit Kommunikations- und Unterhaltungselektronik gehöre bei ihnen zum Alltag.
 
„Kinder brauchen Begegnungen mit unserer heimischen Tierwelt“, betonte Dr. Christa Schneider, Landesjugendbeauftragte des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Dies komme bei der Zusammenarbeit zwischen Jägern und Schulen auf vielfältige Art und Weise zum Ausdruck. Die Angebote der Jägerschaft würden von den Kindern sehr gut an- und aufgenommen. „Wir bieten den jungen Menschen Natur zum Anfassen“, so Schneider. Der Landesjagdverband Baden-Württemberg biete die Initiative „Lernort Natur“ landesweit flächendeckend in seinen 57 Kreisvereinigungen an. „Ziel der Initiative ist es, den Kindern wieder einen Blick in die Natur zu eröffnen sowie das Naturverständnis und das Wissen der Jäger weiterzugeben“, sagte die Landesjugendbeauftragte.
 
„Nur wer seine Umwelt kennt, ist in der Lage, langfristig und ganzheitlich und dem Gemeinwohl verpflichtet zu handeln. Dies ist ein wichtiger Grundgedanke für unsere Zukunft. Natur zu spüren heißt, mit Kopf, Herz und Hand aktiv Natur und Umwelt zu erleben“, betonte Gurr-Hirsch. Dies sei ein Grundprinzip einer nachhaltigen Umweltbildung. Die Nachfrage nach umweltpädagogischen Lehrveranstaltungen sei groß. Seit 1995 sei „Waldpädagogik“ als Bildungsauftrag im Landeswaldgesetz in Baden-Württemberg verankert. Im ganzen Land fänden jährlich über 6.000 Waldführungen durch Förster und Mitarbeiter des Landesbetriebs ForstBW statt. Zusätzlich würden in den waldpädagogischen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem Haus des Waldes in Stuttgart, den vier Waldschulheimen und den Waldklassenzimmern jährlich über 2.000 Schulklassen betreut.
 
Hintergrundinformationen:

Die Initiative „Lernort Natur“ ist kürzlich als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für weitere zwei Jahre anerkannt worden. „Lernort Natur“ ist eine Initiative des Deutschen Jagdschutzverbandes e.V. Nähere Informationen hierzu finden Sie auch auf der Homepage des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg e.V. unter www.landesjagdverband.de sowie auf der Homepage von LERNORT NATUR unter www.lernort-natur.de .

Weitere Informationen zu den Themen Wald und Jagd finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de .

Detaillierte Informationen zur Arbeit und zu den Angeboten des Landesbetriebs ForstBW finden sich im Netz unter www.forstbw.de .

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg