EU-Programm

Staatssekretärin zieht positive LEADER-Bilanz für 2000 - 2006

"Die LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald ist hervorragend aufgestellt. Die Region nutzt die Chancen, die sich aus der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ * ergeben. Innovation, Attraktivität und Nachhaltigkeit gehören zu den markanten Wesensmerkmalen der LEADER-Projekte im Südschwarzwald," lobte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (17. Juni) die Erfolge der Aktionsgruppe in der 2006 endenden Programmphase. Wie die Staatssekretärin bei der offiziellen Übergabe des LEADER-Projektes Weißtannenhalle erklärte, hat die Gemeinde St. Märgen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) mit ihrem „mutigen Schritt“ einen weiteren wichtigen Beitrag geleistet, wie heimisches Holz als Baustoff ökonomisch und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden kann. Mit der naturnahen Bauweise habe die Schwarzwaldgemeinde ihr Erscheinungsbild positiv verändert.

"LEADER+ wird gerne als Experimentierstätte für innovative Projekte im ländlichen Raum bezeichnet. Bei der Weißtannenhalle kann man schon heute sagen: das `Experiment` ist gelungen," betonte Gurr-Hirsch. Das rund 330.000 Euro teure Vorhaben wurde mit rund 165.000 Euro aus Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ und   65.000 Euro aus Mitteln des Landes (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gefördert. "Viele Kommunen sollten dem Beispiel St. Märgens folgen und bei öffentlichen Bauvorhaben verstärkt auf den Baustoff Holz setzen" so die Staatssekretärin. Davon profitierten nicht nur Waldbesitzer und Sägewerke in der Region. Auch ökologische und landschaftstypische Vorzüge seien – dies zeige die Weißtannenhalle - unübersehbar. St. Märgen stehe sinnbildlich für die EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+: „Hier identifizieren sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Gemeinde, die großen Wert auf den Erhalt des Ortsbildes legt. Die LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald ist so auf einem guten Weg, die Ziele der EU-Gemeinschaftsinitiative zu erreichen. LEADER+ hat sich im Südschwarzwald als Marke etabliert", betonte Gurr-Hirsch. Hier werde deutlich, wie natürliche Ressourcen als Einkommensquelle erhalten und genutzt werden könnten.

Vor Ende der Programmperiode LEADER+ (2000 – 2006) zog Staatssekretärin Gurr-Hirsch eine positive Bilanz. Die LEADER-Aktionsgruppen und das Land haben mit großem Engagement die Brüsseler Initiative umgesetzt. In Baden-Württemberg wurden in diesem Zeitraum 280 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro bewilligt. Das Land und die EU gaben knapp 14 Millionen Euro an Fördermitteln. Baden-Württemberg gehöre zu den Bundesländern, die bisher alle EU-Mittel in Brüssel abrufen konnten. So konnten alle fünf baden-württembergischen Fördergebiete (Südschwarzwald, Hohenlohe-Tauber, Nordschwarzwald, Brenzregion und Oberschwaben) erheblich von der EU-Gemeinschaftsinitiative profitieren.

Auch die Bilanz der LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald mit bislang 31 bewilligten Projekten und einem Investitionsvolumen von rund 4,3 Millionen Euro sei sehr positiv. Die Staatssekretärin wies darauf hin, dass auch die Fördermittel der Europäischen Union in Höhe von 1,9 Millionen Euro und des Landes Baden-Württemberg in Höhe von rund 600.000 Euro sehr gut angelegt seien.

Gurr-Hirsch gehe fest davon aus, dass für den Programmzeitraum 2007 bis 2013 ein neues LEADER-Programm aufgelegt und in der nächsten Förderperiode noch mehr Geld aus Brüssel zur Verfügung gestellt werde. "Die positiven Erfahrungen im Rahmen von LEADER II und LEADER+ haben Brüssel dazu bewogen, einen Schwerpunkt bei LEADER zu setzen. Wir werden LEADER weiterführen und unsere ländlichen Regionen so weitere Entwicklungsimpulse geben", betonte Gurr-Hirsch.

Ergänzende Information:

Seit 1991 erprobt die EU mit der Gemeinschaftsinitiative LEADER einen gebietsbezogenen Entwicklungsansatz. LEADER steht für die "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Mit LEADER+ befindet sich die Initiative bereits in die dritte Förderperiode (2000 bis 2006).

Für LEADER+ werden in Deutschland von der Europäischen Union 247 Millionen Euro bereitgestellt. Davon entfallen rund 10 Millionen Euro auf Baden-Württemberg. Im Sinne der Leitlinien zur Förderung mit Mitteln aus der Gemeinschaftsinitiative LEADER müssen Mittel des Landes und der Kommunen in mindestens der gleichen Höhe zur Kofinanzierung der Maßnahmen aufgebracht werden.

Leitziel des vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum für Baden-Württemberg konzipierten Programms ist die „Weiterentwicklung und Stärkung funktionsfähiger Lebens- und Wirtschaftsräume im Einklang mit landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten“. Dabei geht es in erster Linie um die Förderung von Entwicklungsstrategien und neuen Projektansätzen. In Baden-Württemberg sind die fünf Aktionsgebiete Südschwarzwald, Hohenlohe-Tauber, Oberschwaben, Nordschwarzwald und Brenzregion in die LEADER-Förderung einbezogen.

Das Aktionsgebiet Südschwarzwald umfasst 42 Gemeinden des südlichen Hochschwarzwalds, die in fünf verschiedenen Landkreisen liegen. Der Schwerpunkt im Aktionsgebiet liegt bei Projekten im Bereich von Studien zum Entwicklungspotential der Region und der weiteren Steigerung der Attraktivität des Tourismus. So wird die in LEADER II begonnene Vernetzung der attraktiven Projekte fortgeführt und durch weitere Angebote ergänzt.

* Die Gemeinschaftsinitiative LEADER+ steht für "Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft).

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum