Bildung

Start des innovativen Forschungsprojektes MILE

„Smartphones und Tablet-PCs sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt und aus dem täglichen Leben kaum mehr wegzudenken. Unsere Landesinitiative Blickpunkt Ernährung will junge Erwachsene verstärkt über das Web 2.0 ansprechen. Das Ziel ist es, Jugendliche dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen, sich vor Ort über die Lebensmittelherstellung zu informieren und genussvolles, ausgewogenes Essen zu entdecken“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich des Starts des Forschungsprojektes MILE in Stuttgart.

Studierende der Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe und Ludwigsburg haben mit Expertinnen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen erste erlebnisorientierte Lernangebote entwickelt. „Entstanden sind digitale Bildungsrouten, bei denen Kinder und Jugendliche QR-Codes suchen, mit ihren Smartphones oder Tablet-PCs einscannen und dabei Quizfragen beantworten. So können Jugendliche sehen, wie Lebensmittel entstehen und deren Wert besser einschätzen“, so Minister Bonde. „Das aktive Erkunden der Wertschöpfungskette vor Ort, der Zugriff auf digitale Informationen oder Filme sowie die Möglichkeit, selbst Inhalte vor Ort zu erstellen und mit anderen zu teilen, kann für Jugendliche attraktiv sein. Auf diese Weise dienen die Endgeräte nicht nur als Unterstützung von Lern- und Informationsangeboten vor Ort, sondern sie können das Interesse an zeitgemäßen Technologien nutzen, um Inhalte der Verbraucherbildung zu transportieren“, so Prof. Dr. Steffen Schaal von der PH Ludwigsburg.

Landesweite Plattform im Aufbau

Das Forschungsprojekt MILE soll nun eine landesweite Plattform aufbauen, mit deren Hilfe digitale Lern- und Informationsangebote für Jugendliche und Multipliaktorinnen entwickelt und verfügbar gemacht werden können. Neben der Plattformentwicklung trägt das Projektteam zur fachdidaktischen Forschung der Ernährungs- und Verbraucherbildung im Bereich der Nutzung von außerschulischen Lernangeboten mit digitaler Unterstützung bei. „Die Ernährungs- und Verbraucherbildung macht die Lebenswelt und die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zum Gegenstand des Unterrichts. Damit bleibt sie auch an den Fragen der Zielgruppe dran. Gleichzeitig werden Lernprozesse über neue Erfahrungsräume angestoßen: Begegnungen mit den Tieren auf dem Bauernhof, Gespräche mit Berufsträgern wie dem Müller oder der Müllerin, dem Blick in die Backstube etc. Damit bekommen Jugendliche einen persönlichen Bezug zur Herkunft unserer Nahrung, der Neugier und Nachfragen weckt. Das ist die beste Grundlage für alltagsrelevantes Lernen“, betonte Prof. Dr. Silke Bartsch von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Insbesondere die Unteren Landwirtschaftsbehörden und die vier Ernährungszentren mit ihrem Pool an Expertinnen, aber auch Lehrkräfte werden künftig in ganz Baden-Württemberg von diesen Angeboten profitieren.

Dreijähriges Forschungsprojekt

Der Projektname MILE steht für „Move – Interact – Learn – Eat“. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz führt mit den Pädagogischen Hochschulen Karlsruhe und Ludwigsburg seit Oktober 2013 ein dreijähriges Forschungsprojekt mit folgenden Zielen durch:

  • Entwicklung einer Rahmenkonzeption für die Gestaltung digitaler Lern- und Informationsangebote für die Landesinitiative Blickpunkt Ernährung.
  • Beitrag zur fachdidaktischen Forschung der Ernährungs- und Verbraucherbildung bezüglich der Nutzung von außerschulischen Lernangeboten in Verbindung mit digitalen Medien.