Flächenverbrauch

Statistikzahlen zum Flächenverbrauch weisen leichte Verbesserung auf

"Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen, dass der Flächenverbrauch im vergangenen Jahr leicht zurück gegangen ist, dies ist aber noch kein Grund, Entwarnung zu geben. Ziel muss es sein, das Wirtschaftswachstum und die Bevölkerungsentwicklung vom Flächenverbrauch zu entkoppeln. Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg führt deshalb mit großem Erfolg ein Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung innerörtlicher Potenziale (MELAP) durch. Dieses Projekt trägt dazu bei, neue Flächen freizuhalten und bereits bebaute in den Dörfern wieder zu nutzen. Das bringt einen Mehrwert für unsere Städte und die Natur", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (6. Juli) in Stuttgart.

Unter Beachtung des Grundgedankens und der Struktur von MELAP kündigte Hauk an, dass das Programm im Rahmen eines neuen Modellprojektes fortgeführt werde. Derzeit werde die Ausschreibung der wissenschaftlichen Begleitung zu einem neuen Modellvorhaben vorbereitet.

"Die zentralen Erkenntnisse aus MELAP haben zu einer weitreichenden Überarbeitung der Richtlinie des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) und damit zu einer grundlegenden Neuausrichtung der Förderpolitik des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum hin zu mehr Innenentwicklung geführt", erklärte Minister Hauk.

Theorien finden in MELAP praktische Umsetzung

MELAP unterscheide sich in wesentlichen Punkten von anderen Modellvorhaben: "Theoretisiert wurde bereits in zahlreichen anderen Studien zur Innenentwicklung. Wir haben in MELAP einen ganz anderen Weg gewählt und gute Beispiele produziert, die Nachahmer finden. Wir möchten zeigen, dass das Leben im Ort sogar weitaus mehr Lebensqualität bieten kann, als in Neubausiedlungen. Das 'Prinzip MELAP' hat sich vor diesem Hintergrund überaus bewährt. Strukturen wurden geschaffen, Instrumente entwickelt und über die Jahre ist bis heute ein Modellkonzept gereift, das weiterverfolgt werden sollte", betonte Hauk. Um dem Flächenverbrauch weiter Einhalt zu gebieten, seien Modelle wie MELAP zwingend erforderlich und sollten von den Kommunen auch entsprechend genutzt werden.

Das Statistische Landesamt berichtete heute, dass der Flächenverbrauch 2008 gegenüber 2007 von 10,3 Hektar (14,0136 Fußballfelder) auf täglich 8,2 Hektar (11,1564 Fußballfelder) zurück gegangen sei.

Zusatzinformation:

Die folgenden Gemeinden beziehungsweise Ortsteile nahmen am Modellprojekt teil: Die Gemeinde Aitrach (Landkreis Ravensburg) mit dem Ortsteil Mooshausen, die Stadt Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) mit dem Ortsteil Unterbaldingen, die Gemeinde Buchheim (Landkreis Tuttlingen), die Stadt Creglingen (Main-Tauber-Kreis) mit dem Ortsteil Münster, die Gemeinde Großrinderfeld (Main-Tauber-Kreis) mit dem Ortsteil Gerchsheim, die Gemeinde Illmensee (Landkreis Sigmaringen) mit den Ortsteilen Illmensee und Ruschweiler, die Stadt Oberndorf a. N. (Landkreis Rott-weil) mit dem Ortsteil Aistaig, die Gemeinde Obernheim (Zollernalbkreis), die Stadt Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis) mit dem Ortsteil Schlierstadt, die Gemeinde Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis) mit dem Ortsteil Unterschefflenz, die Gemeinde Schöntal (Hohenlohekreis) mit dem Ortsteil Oberkessach, die Gemeinde Schopfloch (Landkreis Freudenstadt) mit den Ortsteilen Ober- und Unteriflingen und die Gemeinde Wüstenrot (Landkreis Heilbronn) mit dem Ortsteil Neuhütten. Alle Modellgemeinden befinden sich im Ländlichen Raum und sind zumeist landwirtschaftlich geprägt.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum