Imkerei

Süddeutscher Berufs- und Erwerbsimkertag in Donaueschingen

"Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine gemeinsame Aufgabe von Imkerei und Landwirtschaft", sagte der Ministerialdirektor im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Dr. Albrecht Rittmann, am Sonntag (25. Oktober), anlässlich der 39. Süddeutschen Berufs- und Erwerbsimkertage in Donaueschingen ( Schwarzwald-Baar-Kreis ). Imker und Bauern seien vor dem Hintergrund von Rationalisierungen und Betriebsvergrößerungen in der Landwirtschaft gleichermaßen aufgefordert, stets den konstruktiven Dialog anzustreben und gemeinsam tragfähige Lösungen im Sinne einer gewinnbringenden Zusammenarbeit zu suchen.

Obwohl die Landesanstalt für Bienenkunde im Rahmen eines breit angelegten Bienen-Monitorings im Rheintal 2009 keine akuten oder schleichenden Bienenschäden feststellen konnte, würde dieser Bereich weiter sorgfältig beobachtet. Die Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Imkerei sei wegen der vielfältigen Überlappungen und Verzahnungen grundsätzlich sehr sensibel. "Gerade das Bienensterben am Oberrhein im Jahr 2008 hat gezeigt, wie wichtig der Schulterschluss zwischen Landwirtschaft und Imkerei ist. Die vielfältige und wertvolle Kulturlandschaft Baden-Württembergs ist sowohl auf eine zeitgemäße und konkurrenzfähige Landwirtschaft als auch auf eine leistungsstarke Imkerei angewiesen", so der Ministerialdirektor.

"Bemerkenswert ist, dass die Imkerei keine aussterbende und altertümliche Betätigung einzelner Spezialisten ist, sondern dass sie nach wie vor eine große Anziehung auf viele Menschen ausübt. Erfreulicherweise konnte das Land im Jahr 2009 über 300 Neu-Imker beim Kauf ihrer Ausrüstung finanziell und ideell unterstützen", sagte Albrecht Rittmann. Es sei eine der wichtigsten und vornehmsten Aufgaben der Imkerverbände, in der Bevölkerung Interesse für die Bienenhaltung zu wecken und in die Nachwuchsarbeit zu investieren.

Hintergrundinformationen:

Die Imkerei hat in Baden-Württemberg traditionell eine große Bedeutung. Sie ist eingebunden in die Bemühungen der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft um die Erzeugung qualitativ hochwertiger und frischer heimischer Nahrungsmittel. Sie trägt außerdem zur Existenzsicherung der in ihrem Bereich tätigen Menschen bei und ist zur Gestaltung und Bewahrung der Kulturlandschaft Baden-Württembergs unentbehrlich.

17.000 Imker betreuen ca. 170.000 Bienenvölker

Jedes 5. Bienenvolk in Deutschland steht in Baden-Württemberg.

Im Durchschnitt hält jeder Imker etwa 10 Bienenvölker

Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt derzeit etwa 1,3 kg Honig

Der in Baden-Württemberg verzehrte Honig stammt zu etwa 30 Prozent aus dem Land.

95 Prozent werden direkt an den Verbraucher vermarktet

Auf ein Bienenvolk entfallen durchschnittlich 21 Hektar (210.000 m 2 ) Landesfläche oder 8,6 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum