Untersuchungen bei Reisprodukten gehen weiter

Wie das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Dienstag (26. September) mitteilt, wurden nach ersten Nachweisen von nicht zugelassenen gentechnischen Veränderungen in zwei Reis-Erzeugnissen des Einzelhandels (Pressemeldung 380/2006 vom 13. September), die Untersuchung von Reis mit Herkunft aus den USA durch die Lebensmittelkontrollbehörden von Baden-Württemberg verstärkt fortgesetzt. Auch Reis und Reisprodukte aus China wurden intensiv untersucht. Die Kontrolle wurde ebenfalls auf Futtermittel, die bei der Reisverarbeitung anfallen, ausgeweitet.

Bei den Untersuchungen wurden in zwei weiteren Reisprodukten gentechnische Veränderungen des Typs LL601 festgestellt. Für diese Reislinie LL601 besteht weder in den USA noch in der EU eine Genehmigung für das Inverkehrbringen. Ein Produkt stammt aus den USA, das andere ist bisher unbekannter Herkunft. Es handelte sich wiederum um geringe Anteile an gentechnisch verändertem Reis (unter 0,05 Prozent), jedoch gilt in der EU eine Nulltoleranz für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen. Eine Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers kann ausgeschlossen werden. Dies bestätigte zwischenzeitlich auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit.

Die betreffenden Produkte wurden durch die Hersteller und den Handel vom Markt genommen. Die Information über die Funde von nicht zugelassenen gentechnischen Veränderungen bei Reisprodukten erfolgte durch eigene Pressemitteillungen der Hersteller. Es handelte sich hierbei um folgende Produkte: Parboiled-Langkorn Spitzenreis ein Kilogramm, Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) 28. April 2009, Kraft Foods sowie Oryza Ideal Reis, Spitzenreis Langkorn Parboiled 1.000 Gramm, MHD 20. April 2008.

Die Untersuchungen werden von der amtlichen Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg weiterhin verstärkt fortgesetzt.

Insgesamt sind 84 Lebensmittel-Proben Reis und Reisprodukte abschließend untersucht worden, wobei in neun Proben von vier Erzeugnissen nicht zugelassene gentechnische Veränderungen nachgewiesen wurden. In 75 untersuchten Reisprodukten waren keine gentechnischen Veränderungen (Bt-Reis oder LL601) vorhanden. Hiervon stammten zehn Proben aus den USA, zwölf Proben aus China und 53 Proben waren anderer Herkunft (unter anderem aus Thailand, Indien, Italien, Spanien oder Herkunft nicht nachweisbar).

Die Kontrollen wurden auf Futtermittel, die bei der Verarbeitung von Reis anfallen, ausgeweitet. In einer Probe "Reisfuttermehl" wurde gentechnisch veränderter Reis des Typs LL601 in Anteilen unterhalb von 0,05 Prozent nachgewiesen. Das Reisfuttermehl stammt ebenfalls von Reis aus den USA und ist als Futtermittel nicht verkehrsfähig.

Hintergrund:

Am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA) werden derzeit intensive Untersuchungen zum Nachweis von gentechnisch verändertem Reis durchgeführt. Hier stehen Nachweismethoden für die betreffenden gentechnischen Veränderungen zur Verfügung (Liberty Link Reis (Screening) sowie Verfahren zum Nachweis der Reislinien LL601, LL62 und von Bt-Reis). Die Untersuchungen von Futtermitteln werden an der Staatlichen Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt ( LUFA) Augustenberg in Karlsruhe durchgeführt.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum