Landwirtschaft

Verbandstag des Verbands der Agrargewerblichen Wirtschaft in Stuttgart

"Leider wird in der aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussion die ökonomische Dimension des Agrargewerbes und der Landwirtschaft unterschätzt. Die deutsche Landwirtschaft mit dem vor- und nachgelagerten Bereich ist ein bedeutender Wirtschaftszweig mit 4,5 Millionen Arbeitskräften und 550 Milliarden Euro jährlichem Produktionswert. Deutschland ist nach Frankreich der zweit größte Agrarproduzent in der EU. Bei der Herstellung von Milch, Schweinefleisch, Raps und Kartoffeln belegen die deutschen Landwirte sogar den ersten Rang", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Samstag (20. Juni) auf dem Verbandstag des Verbands der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) e.V. in Stuttgart. Die Landwirtschaft sei einer der produktivsten Wirtschaftszweige überhaupt. Allein in den letzten zehn Jahren sei die Arbeitsproduktivität um fast 100 Prozent gestiegen.

"Auch der Export von Erzeugnissen der Agrar- und Ernährungsbranche nahm im Jahr 2008 weiter an Bedeutung zu, trotzte der Wirtschaftkrise und verzeichnete ein Plus von fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Seither behauptet sich der Export auch unter dem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld auf hohem Niveau" ergänzte der Minister. Auch in Baden-Württemberg sei der Agrarsektor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nahezu zehn Prozent der Arbeitsplätze im Land hängen direkt oder indirekt mit der Landwirtschaft sowie ihren vor- und nachgelagerten Bereichen zusammen. Ziel der Politik für den Ländlichen Raum bleibe daher eine flächendeckende, standortangepasste Landwirtschaft mit leistungsfähigen und vor allem wettbewerbsfähigen landwirtschaftlichen Betrieben. "Nur eine vitale, unternehmerische Landwirtschaft verbunden mit einem starken Agrargewerbe kann die Attraktivität des Ländlichen Raumes mit seiner vielfältigen Kulturlandschaft und seinen lebenswerten Dörfern dauerhaft sichern", betonte Hauk.

Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg ist wirtschaftlich ausgesprochen leistungsfähig. Dies spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote wider, die in den ländlich geprägten Landkreisen im Schnitt geringer ist als im Landesdurchschnitt. "Damit diese positive Entwicklung erhalten bleibt, werden wir die integrierte Förderung des Ländlichen Raums, insbesondere durch unser Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), fortführen", erklärte Hauk. Seit 1995 wurden mit dem ELR in Baden-Württemberg mit rund 950 Millionen Euro an Fördermitteln ein Investitionsvolumen von mehr als sieben Milliarden Euro ausgelöst und rund 28.000 Arbeitsplätze neu geschaffen.

"Eine zukunftsorientierte Politik für den Ländlichen Raum muss die Infrastruktur in allen Bereichen sichern und wo notwendig ausbauen. Dazu zählen nicht nur das Straßen- und Schienennetz, sondern auch eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen für eine moderne Kommunikation. Zusätzlich muss der Ländliche Raum für qualifizierte Arbeitskräfte und für junge Familien als Wohnort attraktiv bleiben. Familie und Beruf muss auch im ländlichen Raum vereinbar sein", erläuterte der Minister. Hierzu seien ortsnahe Kindertageseinrichtungen und Schulen, eine ortsnahe medizinische Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Kultureinrichtungen notwendig.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum