Verbraucherschutz

Verbraucherministerium informiert über den Umgang mit Geflügelfleisch

Heilig Abend naht und viele Verbraucher machen sich Gedanken über den alljährlichen Weihnachtsbraten. Geflügelfleisch, insbesondere Ente, erfreut sich in diesem Zusammenhang immer größerer Beliebtheit. Aus diesem Grund werden im Rahmen der Lebensmittelüberwachung derartige Produkte von den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern regelmäßig auf Bakterien, die in der Lage sind Krankheiten auszulösen, untersucht. Das teilte das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Montag (17. Dezember) in Stuttgart mit.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass durchschnittlich in 30 bis 80 Prozent, insbesondere Entenfleisch, Bakterien, wie zum Beispiel Salmonellen oder Campylobacter , vorhanden sind. Die Ergebnisse bedeuten aber nicht, dass auf Geflügelfleisch an Weihnachten verzichtet werden muss. Beim Umgang mit und der Zubereitung von Geflügelfleisch sollten jedoch einige Punkte beachtet werden:

Grundsätzlich, aber gerade beim Umgang mit Geflügelfleisch, spielt die Hygiene eine große Rolle. Ein sorgfältiger hygienischer Umgang in der Küche ist wichtig, um Verunreinigungen von Lebensmitteln zu vermeiden. Das gilt besonders bei der Zubereitung von Eiern oder auch Geflügel. Speziell bei diesen Lebensmitteln ist das Vorkommen von Salmonellen möglich. Deshalb sollten Arbeitsflächen, Schneidebretter und Besteck nach Gebrauch stets abgewischt und die Hände gründlich gereinigt werden.

Besonders wichtig, gerade bei der Zubereitung von Hühnchenfleisch, ist die vollständige Durcherhitzung . Nur so können Erkrankungen durch vorhandene Bakterien vermieden werden. Diese Empfehlung ist bei den meisten Verbrauchern bekannt und wird erfreulicherweise auch entsprechend umgesetzt.

Anders sieht es jedoch beim Umgang mit Entenbrust aus. Diese wird oftmals vom Verbraucher nicht vollständig durcherhitzt , so dass sie im Kern zartrosa bleibt ("Ente rosa"). Vorhandene Bakterien können dabei überleben, so dass es nach dem Verzehr insbesondere zu Magen-Darm-Infektionen kommen kann. Schutz hiervor kann mit großer Sicherheit nur dadurch gewährleistet werden, dass Entenbrust nur vollständig durcherhitzt verzehrt wird.

Die auf den Packungen von Entenbrüsten teilweise angebrachten Zubereitungshinweise, bei denen sehr kurze Bratzeiten (ca. 5-6 Minuten) aufgeführt sind, gewährleisten aus Sicht des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum nicht, dass im Kern des Fleisches Temperaturen erreicht werden, die mit einer ausreichenden Sicherheit zu einer vollständigen Abtötung möglicher Bakterien führen.

Zusatzinformationen:

Campylobacter sind gramnegative, gekrümmte bis spiralige, zumeist bewegliche Stäbchenbakterien, die im Darmtrakt von Tieren vorkommen können , ohne dass diese klinische Symptome einer Erkrankung zeigen. Eine Infektion erfolgt vorzugsweise über den Verzehr unzureichend erhitzter oder kontaminierter Lebensmittel und löst nach 2 bis 5 Tagen nach Verzehr akute Erkrankungen mit blutigem Durchfall, Fieber und Erbrechen aus. Bei Auftreten sollte schnellst möglich ein Arzt aufgesucht werden.

Salmonellen sind in der Regel bewegliche, gramnegative Stäbchenbakterien, die im Darm von Tier und Mensch vorkommen können. Die Übertragung erfolgt in der Regel über kontaminierte Lebensmittel. Das Bakterium kann nach 7 bis 72 Stunden nach Verzehr akute Erkrankungen mit Durchfall und Fieber auslösen. Auch in diesem Fall sollte schnellst möglich ein Arzt aufgesucht werden.

Informationen zur richtigen Zubereitung von Geflügelfleisch sind auch auf der Internetseite des Bundesamtes für Risikobewertung unter www.bfr.bund.de/cd/7257   "Was muss man beim Umgang mit Geflügelfleisch besonders beachten?" abrufbar.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum