Landwirtschaft

Vertreter des Bundes Deutscher Milchviehhalter lehnen Gesprächsangebot des Landwirtschaftsministers ab

"Ziel der aktuellen Milchpreisdiskussion muss es sein, gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden. Momentan sind unsere Milchbauern durch den schlechten Milchpreis in einer schwierigen Situation. Doch Proteste allein lösen das Problem nicht", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Dienstag (22. September) am Rande einer Demonstration des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM) in Stuttgart. Einige Milchbauern demonstrierten vor dem Landwirtschaft ministerium für höhere Milchpreise. Hauk bot den Bauern kurzfristig ein Gespräch im Ministerium an, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dieses lehnte der BDM grundlos ab. "Das Verhalten des BDM ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ohne gemeinsame und konstruktive Gespräche wird sich die Situation der Milchbauern nicht verbessern lassen", sagte Hauk weiter.

Die Milchbauern forderten Minister Hauk lautstark und auf mitgebrachten Transparenten auf, sich für höhere Preise am Markt stark zu machen. "Die Preise werden nicht von der Politik, sondern am Markt gemacht. Eine rein baden-württembergische Lösung in Bezug auf die Mengensteuerung macht auf Grund der engen Verflechtung der Märkte in Europa und weltweit keinen Sinn. Ein Alleingang hilft den Milchbauern im Land nicht, er würde uns nachhaltig schaden", betonte der Minister.

Mitglieder des BDM hatten im Rahmen ihrer Demonstration rund 25.000 Liter Milch, teilweise mit Gülle vermischt, in ein vor dem Landwirtschaft ministerium provisorisch errichtetes Becken fließen lassen. "Ein solch abwertender Umgang mit einem hochwertigen Lebensmittel ist trotz der schwierigen Situation der Milchbauern nicht angemessen. Milch gehört in die Gläser und die Tassen der Bürgerinnen und Bürger und nicht in den Rinnstein", betonte Minister Hauk. Mit der vom BDM vorgelebten Geisteshaltung sei es schwierig, Kindern und Jugendlichen und somit den Verbrauchern von morgen einen respektvollen Umgang mit Milch beizubringen. Ein Produkt, das man bedenkenlos wegschütten könne, erscheine auch in der Wahrnehmung der Verbraucher an der Ladentheke möglicherweise wertlos zu sein.

Trotz der ablehnenden Haltung des BDM gegenüber dem Gesprächsangebot von Minister Hauk wird das Ministerium alle zielführenden Möglichkeiten ergreifen, um die Milchbauern in der Krise zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem die Fördermaßnahmen des Landes aber auch die Unterstützung bei der Vermarktung. "So kann beispielsweise über die Verwendung regionaler Produkte sowie über die Vermarktung von Milch und Milchprodukten über starke und gut eingeführte Marken die Wertschöpfung erhöht werden. Dies verbessert indirekt die Marktposition der Milchbauern", so Hauk.

"Wir werden alles daran setzen, für die baden-württembergischen Bauern Wettbewerbsnachteile auszugleichen", erklärte Hauk. Wie andere Wirtschaftsunternehmen, würden auch existenziell gefährdete Milchviehbetriebe Liquiditätshilfen vom Staat erhalten. Dafür hatte sich Hauk beim Bund eingesetzt. "Milch aus Baden-Württemberg hat auch auf den globalen Märkten eine Zukunft, dafür kämpfen wir", betonte Minister Hauk.

Weitere Informationen zum Thema Milch finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum