Winter-Schafstall in Baiersbronn übergeben

"Wanderer und Mountainbiker fühlen sich wohl in Baiersbronn. Aber des einen Freude ist des anderen Leid. Für die Landwirtschaft sind diese Mittelgebirgslagen unter den Gesichtspunkten der Bewirtschaftung alles andere als ideal. Deshalb erbringen die Landwirte hier überdurchschnittliche Leistungen, um ihr Einkommen zu bestreiten und um unsere Kulturlandschaft zu erhalten. Davon profitieren alle", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (16. Juli) bei der Einweihung eines neuen Winter-Schafstalls in Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt).

Die vielfältige Kulturlandschaft sei das Markenzeichen und Aushängeschild Baden-Württembergs. Sie zu erhalten sei eine zentrale Herausforderung für Landwirtschafts-, Naturschutz- und Forstpolitik. Dies könne nur gelingen, wenn sich auch die Kommunen ihrer Verantwortung stellen und ihren Beitrag leisten. Die bisher entwickelten Lösungsansätze hätten gezeigt, dass Konzepte in der Region, gemeinsam mit den Land- und Forstwirten, dem Naturschutz, den Gemeinden und den Grundstückseigentümern entwickelt werden müssen. Im Rahmen eines solchen Konzeptes seien nachhaltige Landnutzungsformen für das Murgtal entwickelt und etabliert worden. "Im gesamten Murgtal , und zwar landkreisübergreifend, wurden drei kommunale und zwei private Schaf- beziehungsweise Ziegenstallbauten errichtet", erklärte Minister Hauk. Alle diese Maßnahmen seien mit finanzieller Unterstützung nach der Landwirtschaftspflegerichtlinie und dem Agrarinvestitionsprogramm realisiert worden. Neben einer Reihe von Landschaftspflegemaßnahmen in der Region wurde das Konzept eines Winter-Schafstalls mit rund 600.000 Euro unterstützt. Für die eigentliche Umsetzung dieses Konzepts sorge ein ortsansässiger Schäfer mit rund 500 Mutterschafen, an den der Winterschafstall verpachtet sei.

"Landschaftspflege kann nur funktionieren, wenn Landschaft erreichbar ist. Das heißt, eine ausreichende Erschließung der Wiesen, Weiden und Felder, aber auch der Wälder und Höfe mit Wegen ist notwendig", betonte der Minister. Dies sei Aufgabe der Flurneuordnungen, speziell der sogenannten Schwarzwaldverfahren. Derzeit würden drei dieser Verfahren in Baiersbronn auf rund 11.000 Hektar laufen. Durch die Flurneuordnung werde auch der Tourismus gefördert. So sei ein Urlaub auf dem Bauernhof überhaupt erst möglich.

Die attraktive Landschaft sei das Kapital der Region. Deswegen müsse die Natur in ihrer Vielfalt und Schönheit erhalten bleiben. Die LEADER-Aktionsgruppe Schwarzwald habe mit interessanten Projekten gezeigt, wie dieses natürliche Reservoir nutzbar gemacht werden kann. Mit dem LEADER-Leitprojekt "Hüttenkonzeption" sei die Infrastruktur in der Region durch ein Netz an Vesperhütten und anderen Wandereinrichtungen spürbar verbessert worden. So sei das Löwens Panoramastüble in Schwarzenberg ein wichtiger Baustein in dieser Konzeption. Man habe oberhalb des Ortes Schwarzenberg einen idealen Standort für eine Wanderhütte gefunden.

Zusatzinformation:

Weitere Informationen zu diesem Thema sind unter www.leaderplus.de und www.baiersbronn.de (Stichwort Wandern, Bewirtschaftete Hütten) zu finden.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum