Ländlicher Raum

Zweite Sitzung des Kabinettsausschusses "Ländlicher Raum"

"Der ländliche Raum ist Innovations-, Wirtschafts- und Arbeitsraum. Darüber hinaus erfüllt er vielfältige Funktionen als Wohn-, Natur-, Landschafts-, Erholungs- und Freizeitraum. Deshalb muss am Grundsatz der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Ballungsraum und ländlich geprägten Räumen festgehalten werden. Im Mittelpunkt der ressortübergreifenden Zusammenarbeit des Kabinettsausschusses "Ländlicher Raum" steht deshalb die Erarbeitung von konkreten Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der ländlichen Räume", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (31. Januar) in Stuttgart nach der zweiten Sitzung des Kabinettsausschusses "Ländlicher Raum".

"Die ländlichen Räume dürfen nicht zu kurz kommen. Sie müssen künftig wichtiger Bestandteil der Strukturpolitik von Bund und Land sein. Dem ländlichen Raum dürfen Fördermittel nicht zu Gunsten prosperierender Metropolregionen entzogen werden", hob Minister Hauk hervor. Diese Gefahr besteht durch die erst kürzlich verabschiedeten und von Bundesminister Tiefensee propagierten "Neuen Leitbilder für Raumordnung". Da die ländlichen Räume gerade in Baden-Württemberg eine eigenständige Rolle als Wachstums- und Innovationsträger neben den Metropolregionen spielen, ist es ein Anliegen des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, beide Bereiche optimal und nachhaltig zu entwickeln.

Im Bereich der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) stehen in den nächsten Jahren zahlreiche Unternehmensnachfolgen an. In vielen Fällen ist kein Nachfolger aus dem Familienkreis vorhanden. "Diese Problematik gilt auch für die Land- und Forstwirtschaft. Der Anteil der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft ist in den letzten fünf Jahren nochmals stark zurückgegangen, dies betrifft vor allem den ländlichen Raum, da hier die KMU sowie die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe stark vertreten sind", führte der Minister aus. Bei Unternehmensnachfolgen seien Konzepte wichtig, die dazu beitragen, vorhandene Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten zu erhalten und zusätzliche Beschäftigungspotenziale zu schaffen. Vor allem die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe seien bei ihrer Einkommenssicherung auf die Erschließung neuer Marktnischen und Einkommensalternativen angewiesen.

"Internet mit hohen Bandbreiten ist ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur einer Region und bestimmt deren Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Ebenso entscheidend sind die Anschlüsse für die Attraktivität der Regionen als Wohnort", so Hauk . Darüber hinaus verkürzt die Datenautobahn auf dem Land die Wege zwischen Verwaltung und Bürgern. Eine möglichst flächendeckende Implementierung der Breitbandinfrastruktur in Baden-Württemberg insbesondere im ländlichen Raum ist deshalb ein erklärtes Ziel der Landesregierung.

Zusatzinformation:

Zentrale Anliegen sind die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und hoch qualifizierte Arbeitskräften sowie jungen Familien im ländlichen Raum Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Wichtige Themen waren "Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen im ländlichen Raum", "Tourismus" sowie die flächendeckende Versorgung des ländlichen Raums mit den "Neuen Medien".

Grundlage für die Einsetzung des Kabinettsausschusses "Ländlicher Raum" ist die Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP für die 14. Legislaturperiode. Aufgabe ist es, zukunftsorientierte Zielvorstellungen und konkrete Handlungsempfehlungen in einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Innen-, Kultus-, Finanz-, Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt und Wissenschaftsministerium für die Weiterentwicklung des ländlichen Raums zu erarbeiten.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum