Waldwirtschaft

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

In der forstlichen Tradition, die den Begriff der Nachhaltigkeit schon vor über 300 Jahren geprägt hat, ist der Nachhaltigkeitsgedanke unser oberstes Prinzip. Dem Wald wird nur soviel Holz entnommen, wie nach wächst. Dabei soll der Wald dem Wild sowie seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten, zu Spaziergängen einladen, als Kulisse für sportliche Aktivitäten dienen, für saubere Luft, ausgeglichenes Klima sowie frisches Wasser sorgen und viele weitere Schutzfunktionen erfüllen. Alle diese Waldfunktionen sind gleichrangig und müssen dauerhaft für heutige und nachfolgende Generationen gesichert werden.

Um diesen Anspruch zu erfüllen, vermittelt die Landesforstverwaltung zwischen den unterschiedlichen Interessen von Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, Bürgerinnen und Bürgern und Politik und erarbeitet sachgerechte Lösungen.

Der Klimawandel mit seinen bereits jetzt spürbaren und sichtbaren Folgen ist dabei eine neue und große Herausforderung vor der wir gemeinsam stehen.

Um einen umfassend nachhaltigen Umgang mit dem Wald zu gewährleisten und die Waldzukunft zu sichern, wurde der Prozess der Waldstrategie für Baden-Württemberg angestoßen.

Waldstrategie-Baden-Württemberg

Als Angebot für die Waldbesitzer hat das Land das Förderprogramm „Nachhaltige Waldwirtschaft“ zur Sicherung und Entwicklung der Waldfunktionen im Interesse der Allgemeinheit auf den Weg gebracht.

Förderwegweiser beim Infodienst Landwirtschaft-BW: Förderung - Forstwirtschaftliche Fördermaßnahmen

Holz aus heimischen Wäldern

Holz – der nachwachsende Rohstoff. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der uns in vielen Lebensbereichen begleitet. Und das aus gutem Grund, denn Holz hat viele positive Eigenschaften: Holz wächst mit Hilfe von Sonnenenergie ständig nach, lässt sich mit geringem Energieeinsatz als Rohstoff gewinnen und kann nach kurzen Transportwegen vielseitig verarbeitet werden. Holz lässt sich ideal für gesundes Bauen und Wohnen verwenden, bietet uns eine wohnlich warme Umgebung und sichert etwa 35.000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg.

In den Wäldern  in Baden-Württemberg werden jährlich circa 8 Millionen Kubikmeter Holz genutzt und für uns alle nachhaltig bereitgestellt. Mehr als die Hälfte des eingeschlagenen Holzes ist Nadelholz wie Fichte oder Tanne. Aber auch Laubhölzer wie die Buche haben einen bedeutenden Anteil am Holzeinschlag. Den Großteil des Holzes verarbeiten Sägewerke und Holzindustrie in Baden-Württemberg. Der Rohstoff Holz spielt auch als Energieträger eine bedeutete Rolle. Der Anteil an Energieholz für größere Biomassekraftwerke, Pellethersteller oder für Brennholz im eigenen Ofen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Biologische Vielfalt sichern

Im Wald greift vieles ineinander und so ist auch die biologische Vielfalt die Grundlage für die Vitalität und Widerstandskraft unserer Wälder und die Anpassungsfähigkeit an die sich stets verändernden Umweltbedingungen. Letzteres ist gerade in Zeiten des Klimawandels von herausragender Bedeutung.

In der nachhaltigen Waldwirtschaft von heute ist der Waldnaturschutzgedanke daher fest verankert. Baden-Württemberg verfolgt dabei einen integrativen Ansatz zur Sicherung der Biodiversität. Das heißt, dass neben der Ausweisung von Waldschutzgebieten wie Bann- und Schonwäldern, naturschutzfachlich hochwertige Elemente, wie zum Beispiel Alt- und Totholzbäume, im bewirtschafteten Wald bewusst integriert werden.

Waldschutzgebiete

Umweltbildung als zentrales Element der Nachhaltigkeit

Natur mit allen Sinnen erleben und erfahren – damit kann – gerade bei Kindern – ein emotionaler Bezug zu ihrer Umwelt und der Natur entstehen. Dieser 'Nebeneffekt' ist besonders wertvoll, denn der Mensch beachtet und schützt nur, was er kennt und schätzt. Unsere größte Bildungseinrichtung in diesem Zusammenhang ist und bleibt der Wald. Er ist lebendiges Anschauungsobjekt, Klassenzimmer und Spielplatz zugleich. Flächendeckend werden waldpädagogische Angebote der Landesforstverwaltung durch die unteren Forstbehörden vor Ort angeboten.

Erholung

Die beliebteste öffentliche Freizeiteinrichtung in Baden-Württemberg ist der Wald. Zwei Millionen Menschen pro Tag nutzen ihn. Und das aus gutem Grund, denn wo sonst gibt es ein ähnlich gut ausgebautes Wegenetz für viele unterschiedliche Freizeitaktivitäten, findet man Ruhe und Erholung und atmet die sprichwörtlich 'gute Waldluft'?

Dieses Angebot im Freizeitbereich, die sogenannten 'sozialen Leistungen' erbringt der nachhaltig bewirtschaftete Wald zeitgleich und auf denselben Flächen, während starkes, wertvolles Holz produziert und die Umwelt, das Klima und schlussendlich die Menschen geschützt werden.

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